Die Stadt wird in mehreren Gebieten Pilotversuche für die Erfassung von Verpackungsmüll durch Holsysteme durchführen. In geeigneten Stadtvierteln sollen ab 2024 Gelbe Tonne, Wertstofftonne oder Gelber Sack für ca. 1,5 Jahre als Alternativen zu den bisherigen Wertstoffinseln getestet werden. Einen entsprechenden Auftrag hat der Kommunalausschuss heute dem Abfallwirtschaftsbetrieb München erteilt. Die Pilotversuche werden wissenschaftlich begleitet und evaluiert, die Ergebnisse dienen dann als Grundlage für ein geeignetes Erfassungssystem, das für ganz München gelten soll.
Stadträtin Julia Post: „Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Zur Abfallvermeidung haben wir als grün-rote Rathauskoalition mehr als zwei Millionen Euro für das Zero-Waste-Konzept zur Verfügung gestellt.
Aber auch die Methode, mit der wir unseren Müll sammeln, hat Einfluss auf die Umwelt und die Nutzung von Ressourcen. Und hier hat München enormen Nachholbedarf: Wir sammeln lediglich 5,5 kg Plastikabfälle pro Kopf und Jahr und sind damit bayernweit Schlusslicht. Bisher landen Unmengen von Plastik in der Restmülltonne und werden verbrannt. Parallel zur Abfallvermeidung wollen wir daher die Menge der gesammelten Plastikabfälle erhöhen und dem Recycling zuführen, so dass Rohstoffe weitergenutzt werden können. Als Kommune bewegen wir uns in vorgegebenen Rahmenbedingungen – dem Dualen System – das wir äußerst kritisch sehen. Mit unserer Initiative und dem heutigen Beschluss bringen wir im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten endlich Bewegung in die städtische Abfallwirtschaft. Für die Münchner Bevölkerung bieten die Alternativen, die wir nun testen wollen, auch deutlich mehr Komfort im Alltag, da sie den Gang zu den Wertstoffinseln ersetzen – und dort, wo Wertstofftonnen getestet werden, für einige Gegenstände sogar die Fahrt zum Wertstoffhof.“