Antrag
Alltag von jungen Flüchtlingen: Freizeitpädagogik und Sportvereine öffnen
Der Stadtrat möge beschließen:
Dem Stadtrat wird dargestellt, wie der Alltag von jugendlichen Flüchtlingen und ggf. von Flüchtlingskindern freizeitpädagogisch gestaltet und strukturiert werden kann. Insbesondere soll dabei geprüft und dargestellt werden, wie jugendliche Flüchtlinge und Flüchtlingskinder in München an die sozialpädagogische Szene und erlebnispädagogische Maßnahmen bzw. Ferienangebote angebunden werden können. Ziel dieser Anbindung an und Öffnung der Münchner Freizeitpädagogik soll sein, den jungen Flüchtlingen und Flüchtlingskindern eine sinnvolle Tagesstruktur vorzugeben, sie stärker am Münchner Alltag außerhalb der Erstaufnahmeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften teilhaben zu lassen, sie zu integrieren und ihnen eine angemessene Freizeitgestaltung zu ermöglichen, bei denen sie sich auch richtig austoben können (z.B. Kletterhalle, Fußballvereine). Insgesamt sollten die sozialpädagogischen Einrichtungen und sportlichen Angebote in München langfristig junge Flüchtlinge als eine Querschnittsaufgabe begreifen und sich diesen mit ihren Angeboten und Maßnahmen explizit öffnen.
Begründung:
Der Alltag von jungen Flüchtlingen, besonders in der Bayernkaserne, ist geprägt und bestimmt vom Warten: Warten auf den Ausgang des Asylverfahrens, Warten auf Verlegung, Warten auf das Clearing, Warten auf eine Jugendhilfemaßnahme, Warten auf die nächste Deutschstunde, falls er oder sie das Glück hat, einen Deutschkursplatz ergattern zu können. Das Freigelände der Bayernkaserne bietet zwar theoretisch einigen „Auslauf“ und Möglichkeiten z.B. zum Fußballspielen, doch gibt es kein festes, geschweige denn pädagogisch betreutes, Freizeit- oder Sportangebot noch eine Tagesstruktur. Die Jugendlichen, die oft schwere Kriegs- und Fluchterfahrungen hinter sich haben und endlich in Deutschland „ankommen“ wollen sind dem dauernden Schwanken zwischen Hoffen und Verzweifeln ausgesetzt. Je weniger Struktur der Alltag bietet, je mehr Langeweile aufkommt, desto schwieriger wird die Alltagsbewältigung. Gleichzeitig gibt es in München ein breites Angebot an wertvolle Freizeit-, Ferien- und Sportangeboten. Diese sollten sich unbedingt für die Zielgruppe junger Flüchtlinge öffnen.
Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Gülseren Demirel
Siegfried Benker
Jutta Koller