Alleinerziehende werden zukünftig bei der Zuteilung von Kitaplätzen bessere Chancen haben. In seiner Antwort auf einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt teilt das Bildungsreferat mit, dass die spezifischen Belange Alleinerziehender für die Platzvergabe im Kitajahr 2025/2026 stärker berücksichtigt werden. Auch die Behinderung eines Kindes und die Pflege von Angehörigen wird dann im Kitafinder stärker gewichtet. Außerdem erhalten die Eltern die Möglichkeit, bis zu 4 Wunscheinrichtungen zu priorisieren statt wie bisher nur eine.
Ein Stadtratsbeschluss mit einer entsprechenden Satzungsänderung ist für den September 2024 vorgesehen. Aber bereits im laufenden Kitajahr sind die städtischen Einrichtungen aufgefordert, die vorgesehene Neugewichtung des Merkmals „alleinerziehend“ bei unterjährigen Platzvergaben interimistisch anzuwenden, sofern sie die Plätze jeweils selbständig belegen können.
Dazu sagt Fraktionschef Sebastian Weisenburger: „Das ist eine sehr gute Nachricht für viele Alleinerziehende, die besonders dringend auf einen Kitaplatz angewiesen sind – und auch darauf, rechtzeitig planen zu können, damit sie weiterhin ihrem Beruf nachgehen können. Wir freuen uns, dass es bei aller Knappheit der zur Verfügung stehenden Plätze immer besser gelingt, die Platzvergabe im Kitafinder nach den Bedürfnissen von Eltern und Kindern zu gestalten.“
Und Dr. Angela Hermann, Alleinerziehende und als Elternbeirätin in den Reformprozess mit eingebunden, sagt: „Wir haben gut und konstruktiv mit dem RBS zusammengearbeitet und freuen uns, dass sich hier etwas bewegt für die Alleinerziehenden! Denn die Lage vieler Alleinerziehender ist prekär: Ohne sicheren Kitaplatz können sie nicht arbeiten und werden sie in die Grundsicherung und Armut gestürzt. Denn ohne Kitaplatz gibt es für Alleinerziehende auch kein Arbeitslosengeld.“