Pressemitteilung | 17.07.2023

Änderung des Denkmalschutzgesetzes: Neue Potentiale für Solarenergie

Denkmalschutz und Nutzung erneuerbarer Energien – das waren bisher zwei Zielsetzungen, die schwer zu vereinbaren waren. Doch nun eröffnen sich neue Möglichkeiten: Der Freistaat hat eine Novelle des Denkmalschutzgesetzes vorgelegt, mit dem die Nutzung von Photovoltaik von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden wesentlich erleichtert wird. Die Grünen – Rosa Liste reagierten nun mit einem Antrag, der sicherstellen soll, dass die neuen Regelungen gerade in der Münchner Innenstadt mit ihren vielen Baudenkmälern rasch angewendet werden können. Dazu sollen die Lokalbaukommission und das Referat für Klima- und Umweltschutz sich über die künftige Vorgehensweise abstimmen und zu den bestehenden Fördermöglichkeiten über das städtische Förderprogramm Klimaneutrale Gebäude (FKG) informieren.

Besonders für Verbände wie beispielsweise CityPartnerMünchen e.V., der Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen BFW oder die Tourismusinitiative München TIM e.V. können die neue Regelungen interessante Nutzungsmöglichkeiten eröffnen, aber auch die eigenen Gebäude mit Denkmalstatus soll die Stadt rasch auf den Prüfstand stellen. Außerdem soll die LBK eine Internetseite mit einer Handreichung für lokale Eigentümer*innen und Unternehmen erstellen, die eine Solaranlage auf Gebäuden im Denkmal- und Ensembleschutz errichten möchten.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Städte sind die Hauptverursacher der Klimakrise, sie müssen deshalb auch selbst einen großen Anteil leisten zur Bekämpfung der Klimakrise. Wir wollen in München 25 Prozent unseres Strombedarfs per Photovoltaik erzeugen. Das drückt die Preise, trägt zur Versorgungssicherheit bei und ist klimafreundlich. Viele Münchner und Privatleute machen schon mit bei der lokalen Energiewende, wir eilen beim PV-Ausbau gerade von einem Rekord zum nächsten. Aber wir wollen noch mehr Tempo. Die von den Grünen schon lange geforderte Änderung des Denkmalschutzgesetzes ist vom Landtag jetzt endlich beschlossen worden. Damit ist es jetzt auch den Bewohnern und Unternehmen in der Innenstadt erlaubt, Solarmodule auf ihren Dächern zu installieren. Wir wollen sie dabei unterstützen und ermutigen, denn jedes Dach zählt und ist ein Beitrag für mehr Klimaschutz und günstigen Strom.“

Fraktionschef Dominik Krause: „Leider hat der Freistaat die Forderung der Landtags-Grünen nach einer finanziellen Unterstützung für denkmalangepasste PV-Anlagen abgelehnt. Die CSU-Staatsregierung hätte damit einen Boom auslösen können beim PV-Ausbau in den bayerischen Innenstädten. Diese Riesen-Chance ist leider vertan worden. Aber wir haben in München ein eigenes, sehr erfolgreiches Förderprogramm für Photovoltaik, von dem jetzt noch mehr Menschen und Unternehmen – jetzt auch in der Innenstadt – Gebrauch machen können.“