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Pressemitteilung | 09.10.2024

Ablehnung der Modellschule: „Blockadehaltung verhindert Bildungsgerechtigkeit“

Eine Schule, in der niemand sich fürchten muss, sitzen zu bleiben, in der es keine Noten gibt, in der Kinder aber vom Kindergarten bis zum Schulabschluss gemeinsam lernen und wachsen können: Dieses Konzept sollte in einer Modellschule in München erprobt werden. Die grün-rote Rathauskoalition hatte beim Freistaat beantragt, diesen Schulversuch durchführen zu können. In der Modellschule sollten auch pädagogische Konzepte erprobt werden, die bei Erfolg in anderen Schulen hätten eingeführt werden können.

Doch daraus wird nun nichts, denn das zuständige Kultusministerium hat die Modellschule abgelehnt. Das Antwortschreiben des Ministeriums wurde heute im Ausschuss für Bildung vorgestellt. Dazu sagt Anja Berger, Stadträtin Die Grünen – Rosa Liste:

„Mit der Absage an die Modellschule lässt sich der Freistaat eine riesengroße Chance entgehen. Mehr noch: Die CSU-geführte Staatsregierung verhindert durch ihre Blockadehaltung echte Bildungsgerechtigkeit. Wie diese aussehen kann, hätten wir in München mit einer solchen Reformschule vorbildhaft zeigen können.

In Reformschulen werden alle Schüler*innen bis zu ihrem Abschluss an einer Schule unterrichtet. Das hat klare Vorteile: Denn so hängt es weniger vom Geldbeutel der Eltern ab, ob sie Abitur, Mittlere Reife oder den Mittelschulabschluss schaffen. Dass das funktioniert, zeigen sogenannte Gemeinschaftsschulen, die es in anderen Bundesländern schon gibt. Leider sperrt sich das Kultusministerium und hat die Genehmigung unseres Schulversuches verweigert.

Wir Grüne werden uns weiter dafür einsetzen, dass wichtige Elemente unserer Reformschule an städtischen Schulen etabliert werden. Teamteaching oder Lehrkräfte, die eher Lernbegleiter sind – das könnte jetzt schon umgesetzt werden. Zu wünschen wäre auch, dass eine andere Art des Leistungsbeurteilung möglich wird, also individuell mit Berichten anstatt Noten.

Aufgeschlossene Lehrkräfte können mehr innovative Unterrichtsformen anbieten, wenn eine Schule sich gemeinsam auf diesen Weg macht. Jedes Kind ist einzigartig, wenn man sich daran orientiert und die Kompetenzen des Kinders und der Gruppe nutzt, dann lässt sich viel mehr erreichen als mit der bayerischen Gleichmacherei.“