Pressemitteilung | 04.02.2020

Grüne – Rosa Liste kämpfen für mehr Bäume und besseren Baumschutz

Mit den Stimmen der schwarzroten Rathausmehrheit hat der Bauausschuss heute die Einrichtung eines Baumkatasters abgelehnt, mit dessen Hilfe alle Bäume auf öffentlichem Grund nach ihrer Art, ihrem Wuchs, evtl. Baumschäden und Standortbedingungen erfasst und die Daten kontinuierlich aktualisiert und gepflegt werden könnten. Dies dient nicht nur einem genauen Überblick über den öffentlichen Baumbestand, sondern wäre auch Voraussetzung für dessen optimale Weiterentwicklung.  

Der Ausschuss beschloss jedoch lediglich eine Bestandsaufnahme der Bäume auf öffentlichem Grund innerhalb des Mittleren Rings – aus Sicht von Stadträtin Sabine Krieger „ein erster Schritt, der aber hinter den Anforderungen zurückbleibt. Die Planung und Weiterentwicklung des Baumbestandes ist eine Aufgabe, die in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird. So besteht z.B. ein Großteil der Münchner Straßenbäume aus Linden und Ahornen – beides Baumarten, die auf extreme Hitze und Trockenheit eher empfindlich reagieren. Es ist daher geboten, rechtzeitig für eine höhere Artenvielfalt unter den Münchner Straßenbäumen zu sorgen.“

In drei Anträgen, die heute unabhängig von der Ausschusssitzung gestellt wurden, machen Die Grünen – Rosa Liste weitere Vorschläge zur Verbesserung des Baumbestands in der Stadt. Dabei geht es zum einen darum, an die Münchner Schulen und Sportvereine heranzutreten, um auf deren Flächen mit Hilfe des Baureferats, Abteilung Gartenbau, neue Bäume zu pflanzen. Zum anderen wollen Die Grünen – Rosa Liste, dass die Stadt ein Baum-Budget aufstellt, aus dessen Mitteln auf Vorschlag der örtlichen Bezirksausschüsse, der Bevölkerung oder wiederum Schulen mehr Bäume in den städtischen Grünanlagen, Freiflächen oder im Straßenraum gepflanzt werden.

Stadträtin Anna Hanusch: „Beispielsweise im Ostpark oder in der Olympia-Parkharfe, und an vielen weiteren Orten in der Stadt gibt es noch ein großes Potential an Standorten für neue Baumpflanzungen. In der Klarastraße in Neuhausen sind z.B. schon sechs Standorte mit dem Baureferat abgestimmt, die Umsetzung lässt jedoch auf sich warten. Bei wohlwollender Prüfung sollte es möglich sein, in den nächsten fünf Jahren jeweils mehrere hundert Bäume zu pflanzen.“

Ein weiterer Antrag fordert, für die Grünanlagen und Freiflächen der städtischen Gesellschaften GWG, GEWOFAG, SWM und München Klinik Artenschutzkonzepte auszuarbeiten und diese Flächen auf ihr Potential für Neupflanzungen von Bäumen hin zu untersuchen.

Stadträtin Sabine Krieger: „Die Münchenstift GmbH hat vor kurzem für ihre Flächen ein vorbildliches Artenschutzkonzept vorgelegt.  Artenschutzkonzepte helfen gezielt Maßnahmen zu ergreifen, die der Artenvielfalt dienen. Deshalb ist es an der Zeit, dass die städtischen Gesellschaften, die über eigene Flächen verfügen, dem Beispiel der Münchenstift GmbH folgen.“