Pressemitteilung | 03.02.2015

München-CSU bringt Biostadt in Gefahr

Die CSU will „regional“ und „bio“ bei Großveranstaltungen gleichsetzen. Grün-rosa ist dagegen und schlägt ein Staffelsystem vor, das Bio-Produkte klar höher bewertet.

Seit 2006 ist München Biostadt. „Das soll auch so bleiben“, fordert die Rathausfraktion die Grünen – rosa liste und wehrt sich damit gegen einen Vorstoß der CSU, „regional“ und „bio“ bei den Vergabekriterien von Großveranstaltungen gleichzusetzen. Ein Staffelsystem soll bei ökologisch fairer Bewertung helfen.

„Bayern ist nicht mehr das Land mit den vielen kleinen Familienbauernhöfen“, so Sabine Krieger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-rosa liste. „Die Massentierhaltung hat massiv Einzug gehalten.“

Tatsächlich liegt Bayern im Bundesvergleich auf Platz drei, wenn es um die Beantragung und Bewilligung von Tierhaltungsplätzen geht. Zumindest bei Schweinen und Geflügel.

„Es wäre schon ein herber Rückschritt für die Wertigkeit von „Bio“, wenn die Stadt das einfach mit “regional“ gleichsetzen würde. Wir befürchten, dass dadurch Bioprodukte auf dem Oktoberfest oder den Dulten langfristig verdrängt werden“, erklärt Krieger.

Natürlich sei neben der Herstellung auch der Transportweg ein wichtiger Faktor, wenn es um Fragen der Ökologie gehe.

„Wir wollen Regionalität auf alle Fälle fördern. – Nur eben nicht auf Kosten von Bio.“

Die Fraktion setzt sich deshalb für ein Staffelsystem ein, das Bioprodukte aus der Region am höchsten bewertet. Danach folgen andere Bio-Waren, noch vor regionalen Erzeugnissen aus Bayern.

„Unser Stufensystem ist ökologisch sinnvoll. Die Dulten, das Oktoberfest und das Tollwood sind als Absatzmärkte ein starker Anreiz, weiterhin und immer mehr auf Bio umzustellen.“

Das würde sich übrigens auch mit den Zielen des CSU-Landwirtschaftsministers decken. Denn der will die Bioproduktion bis 2020 sogar verdoppeln.