Antrag
1.) Die Landeshauptstadt München setzt sich für den bedarfsgerechten Ausbau von Frauenhäusern ein.
2.) Die Landeshauptstadt München baut die in München etablierten Präventions-, Aufklärungs- und Hilfsmaßnahmen mit entsprechenden, bedarfsgerechten Ressourcen aus.
Begründung:
Das Thema sexuelle Gewalt ist nicht erst seit den Übergriffen in der Sylvesternacht in Köln virulent – und betrifft nicht eine abtrennbare Gruppe von Menschen aus einem bestimmten geographischen Raum oder mit einem bestimmten kulturellen Hintergrund. Gewalt an Frauen findet in verschiedenen Formen statt – ausgeübt durch Männer mit und ohne Migrationshintergrund. 35% der Frauen in Deutschland haben seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche oder/und sexuelle Gewalt erfahren (>>>hier). Leider werden Übergriffe zu selten zur Anzeige gebracht. Sie werden dafür umso häufiger verharmlost.
Auch in München bedarf es nach wie vor eines hohen Maßes an ständiger Aufklärung. Dies betrifft Männer und Frauen aller Nationalitäten, sozialer Schichten und Bildungsniveaus sowie verschiedener Altersgruppen. Nach wie vor ist vielen nicht klar, wo die Grenze zwischen einer Kontaktaufnahme auf Basis des beidseitigen Einverständnisses und sexueller Übergriffigkeit verläuft. Nach wie vor muss beharrlich wiederholt werden, dass „nein“ auch wirklich „nein“ heißt. Immer wieder werden in der Diskussion um sexuelle Übergriffe die Täterschaft und die Verantwortung umgedreht und denjenigen zur Last gelegt, die die Übergriffe erdulden mussten: sie hätten sich nicht in einer bestimmten Weise kleiden oder verhalten sollen, dann wäre ihnen auch nichts passiert.
München hat bereits ein breites Angebot an Präventions-, Aufklärungs- und Hilfsmaßnahmen. Allerdings reichen die Mittel und Ressourcen, die diesen Angeboten zur Verfügung stehen, bei weitem nicht aus. Allein die Wartelisten für einen Platz im Frauenhaus zeigen, wie groß der Bedarf wirklich ist. Daher ist es dringend an der Zeit, sowohl die Frauenhäuser als auch die spezifischen Münchner Angebote dem Bedarf entsprechend auszubauen und auszustatten.
Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Lydia Dietrich
Dominik Krause
Gülseren Demirel
Katrin Habenschaden
Jutta Koller
Thomas Niederbühl
Mitglieder des Stadtrates