Der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft hat heute neue Regeln für die Reservierung von Tischen in den Wiesn-Festzelten beschlossen. Wichtigste Neuerung ist die Abschaffung des verdeckten Menüzwangs, der in manchen Zelten Praxis war. Tischreservierungen müssen zukünftig bestätigt werden, bevor die Gäste entschieden haben, ob sie den Mindestverzehr (zwei Maß und ein Hendl plus 15 Euro Verzehrgutschein) in Anspruch nehmen oder mehr Geld für ein teureres Menü ausgeben wollen. Außerdem müssen jetzt auch Getränke auf den Mindestverzehr angerechnet werden – und nicht nur Speisen, wie das bisher in manchen Zelten gehandhabt wurde. Auch die Reservierungsgebühren werden neu geregelt: 1,50 Euro ist jetzt die Obergrenze.
Wiesn-Stadträtin Anja Berger: „Die neuen Regeln werden für mehr Transparenz und Gerechtigkeit unter den Wirten sorgen. Um die teils horrenden Preise beim Onlinehandel auszubremsen, wird außerdem eine Tauschbörse eingerichtet. Im nächsten Jahr wollen wir die Zahl der reservierungsfreien Plätze erhöhen, um die Chancen auf einen Wiesn-Tisch für die Menschen zu steigern, die nicht reservieren können oder wollen.“
Da die Wiesn 2023 bis zum 3. Oktober dauern wird (und damit 2 Tage länger als üblich) wird die Zahl der reservierungsfreien Plätze auch heuer schon erhöht: Die Wiesnwirte werden ihre Mittelschiffe – und somit viele tausend Plätze – am letzten Tag komplett reservierungsfrei halten. Am 2. Oktober wird es außerdem Sonderaktionen für Schulklassen, Kitas und Senioren geben.
Auch einen mobilen Computer-Tomografen (CT) wird es auf der Wiesn dieses Jahr wieder geben. Der Ausschuss beschloss auf Antrag der Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt, die Finanzierung für die Anlage sicherzustellen, obwohl dies keine kommunale Aufgabe ist.
Anja Berger: „Das CT hat im letzten Jahr 180 Blaulicht-Fahrten von der Theresienwiese in ein Krankenhaus erspart, weil schon an Ort und Stelle geklärt werden konnte, dass keine gefährliche Kopfverletzung vorlag. Angesichts dieser Bilanz fehlt mir jedes Verständnis für die ablehnende Haltung der Krankenkassen, die keine Veranlassung sehen, die Finanzierung des CT zu übernehmen oder sich wenigstens daran zu beteiligen. Der Münchner Stadtrat ist sich jedenfalls der angespannte Situation in den Notaufnahmen der Kliniken bewusst und wird dazu beitragen, sie nicht noch unnötig zu verschlimmern. Wir klatschen nicht nur – wir entlasten unser medizinisches Personal und unsere Kliniken!“