In der Pause toben und sich dann zum Rasten unter einen schattigen Baum setzen und danach gemeinsam mit der Klasse Kräuter ernten. Das geht. Und zwar auch in einer dichten Stadt wie München. Denn die Pausenhöfe der Zukunft sind grün, trotzen Hitzewellen und machen Kindern Freude. Und das Beste: Erfolgreiche Pilotprojekte gibt es schon.
Am weitesten ist die St.-Anna-Schulen im Lehel. Hier gibt es bereits kleinere temporäre grüne Elemente: zum Beispiel ein Freiluftklassenzimmer, Hochbeete und Sträucher. Alle Mitglieder der Schulfamilie durften vorab ihre Wünsche einbringen. Ab dem kommenden Jahr wird der Schulhof dauerhaft grüner und naturnaher gestaltet. Ein zweites Projekt wird seit Pfingsten an der Guardinistraße umgesetzt, 2025 wird auch hier Grün Grau ersetzen.
Die Stadt investiert mit seinem Schulbauprogramm massiv in die Zukunft der Münchner Kinder. Es ist mit 310 Millionen Euro das größte kommunale Schulbauprogramm Deutschlands. Das ist auch notwendig, denn die Stadt wächst. Gerade in Neubauvierteln braucht es deswegen neue Schulstandorte. Und die sollen gute und zeitgemäße Lernorte sein. Das muss sich auch in den Höfen widerspiegeln. Die beiden Pilotschulen werden zeigen, wie man das effizient umsetzen kann. Dort, wo neue Schulen entstehen, sollen die Höfe gleich mit mehr Pflanzen. Gemeinschaftsbeeten und weniger Beton geplant werden. Bestehende Pausenhöfe können im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen von unnötigem Asphalt befreit werden. Das hat der Bildungsausschuss heute beschlossen.
Moderne Schulhöfe sollen Kinder animieren, sich zu bewegen. In München nehmen Hitzetage immer mehr zu. Ein komplett versiegelter Pausenhof ist im Sommer wie ein Backofen. Gerade für Kinder kann Hitze aber schnell gefährlich werden. Und Rumtollen macht in der prallen Sonne ebenfalls wenig Spaß. Deswegen braucht es Abkühlung. Für die sorgen große Bäume, Stauden und begrünte Flächen – vor allem im Zusammenspiel mit Wasserflächen.
Anja Berger, bildungspolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Unsere Pausenhöfe sollen unseren Kindern Lust auf Natur machen und sie dazu animieren, sich zu bewegen. Das ist mir ein echtes Herzensanliegen. Natürlich können wir nicht sofort jeden Pausenhof umgestalten. Es geht mehr um einen anderen Denkansatz. Aber wir sammeln mit unseren Pilotprojekten Erfahrungen, die wir immer weiter in die Stadt tragen können. Wichtig ist mir auch, dass die Kinder, die Lehrkräfte, die Eltern vor Ort mitreden und gestalten können. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.“