Pressemitteilung | 22.05.2023

Vorläufige Messergebnisse zeigen: NO2-Belastung sinkt

Das Referat für Klima- und Umweltschutz hat heute vorläufige Werte der Stickstoffdioxid-Messungen im Stadtgebiet veröffentlicht. Die Ergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, weitere Fahrverbote vermeiden zu können. In der Landshuter Allee – Deutschlands Messstation mit den höchsten NO2-Werten – hat sich die Belastung im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Jahresmittelwert 2022 um 5 µg/m3 auf 44 µg/m3 verbessert und liegt damit nur noch 4 µg/m3 über dem europaweit gültigen Grenzwert von 40 µg/m3.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: „Der Luftreinhalteplan wirkt. Münchens Luft wird sauberer. Das sind gute Nachrichten, insbesondere für die Anwohner*innen der besonders stark von Abgasen belasteten Straßen. Die Entwicklung der Werte gibt Anlass zur Hoffnung, dass die nächsten Stufen der Fahrverbote nicht notwendig werden. Das wäre sehr wünschenswert. Entscheidend ist nun, wie sich die Werte in den kommenden Monaten entwickeln und ob sich der positive Trend bestätigt. Was man heute schon mit Gewissheit feststellen kann, ist: Der neue Luftreinhalteplan ist der erste, der seinen Namen auch verdient. Der Gesundheitsschutz wird in München nicht länger ignoriert.“

Stadtrat Dr. Florian Roth: „Die Ergebnisse sind zwar noch nicht endgültig, aber es scheint sich doch ein positiver Trend abzuzeichnen: Die NO2-Belastung an den Brennpunkten des Autoverkehrs am Mittleren Ring ist gesunken. Wenn, wie beschlossen, entlang der Landshuter Allee eine Busspur eingerichtet wird, auf der voraussichtlich ab Juli 2023 E-Busse verkehren werden, könnte sich diese Entwicklung noch verstärken.
Falls die Tendenz sich in diesem Sommer bestätigt, sollte die Stadt prüfen, ob bei einer nur noch geringfügigen Überschreitung der Grenzwerte die zweite Stufe des Fahrverbots – die für Euro-5-Diesel-Kfz ab Oktober 2023 in Kraft treten würde – um einige Monate verschoben werden kann. Denn wenn die Grenzwerte bald eingehalten werden können, sind weitere Stufen unnötig. Auch die Option eines streckenbezogenen Fahrverbots nur auf dem Abschnitt an der Landshuter Allee könnte noch einmal geprüft werden, wobei hier aber die verkehrlichen und gesundheitlichen Folgen von Ausweichverkehren durch Wohnviertel abgewogen werden müssen.
Für endgültige Aussagen und Beschlüsse ist es noch zu früh, dazu müssen wir das im Luftreinhalteplan vorgesehene Gutachten ab Juli 2023 abwarten. Grundsätzlich hat der Gesundheitsschutz immer oberste Priorität, aber natürlich haben wir auch die vom Dieselfahrverbot Betroffenen im Blick und werden weitere Einschränkungen auch unter dem Aspekt der Verhältnismäßigkeit betrachten.“

Auch andere Münchner Messstationen verzeichnen sinkende NO2-Belastungen – etwa die am Stachus, an der Tegernseer Landstraße oder an der Fürstenrieder Straße. Die gesamte Liste mit den vorläufigen Messwerten steht >>>hier online.