Pressemitteilung | 24.10.2019

Urbanes Gärtnern – sozial und ökologisch wertvoll

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Förderung urbanen Gärtnerns ist das Ziel eines vierteiligen Antragspakets von Stadträtin Anna Hanusch. Sie schlägt vor, Garten-Projekte in den unterschiedlichsten Formen auf städtischen Flächen sowie in städtischen Grünanlagen zu erleichtern und zu diesem Zweck die Grünanlagensatzung anzupassen. Auf versiegelten Flächen, die oft nur mit erheblichem Aufwand vollständig zu entsiegeln sind, will Hanusch das Aufstellen von Hochbeeten vereinfachen. In neu zu entwickelnden Wohngebieten sollen im Rahmen der Nachweise für öffentliches Grün grundsätzlich auch Flächen für urbanes Gärtnern festgelegt werden.
Anna Hanusch: „Viele Menschen und insbesondere Kinder wachsen in Städten ohne Bezug zum Kreislauf der Natur und der Erzeugung von Lebensmitteln auf. Gleichzeitig gibt es ein starkes Bedürfnis, diesen Mangel zu beheben. Urbanes Gärtnern bietet hierzu eine Möglichkeit, die von der Stadt mehr als bisher gefördert und stärker gewichtet werden sollte. Sie unterstützt zwar einige Projekte – zum Beispiel das Grünpatenprogramm von Green City oder das gemeinsame Gärtnern am Giesinger Grünspitz. Es gibt aber noch große bürokratische Hürden auf öffentlichem Grund – das hat sich zuletzt bei dem Versuch gezeigt, das Gartenprojekt „o´pflanzt is!“ im neuen Kreativpark unterzubringen. Auf städtischen Grünflächen ist eine solche Nutzung nur ausnahmsweise vorgesehen – urbane Gärten sollten aber zum Regelfall werden, der ohne großen Aufwand ermöglicht wird. Daher fordern wir auch in neuen Quartieren von Anfang an Flächen für urbanes Gärtnern vorzusehen und planungsrechtlich zu sichern.“
In einem weiteren Antrag fordert Stadträtin Hanusch, Kleingärten als Lebensraum für Wildtiere zu stärken. Die Stadt als Eigentümerin zahlreicher Kleingartenflächen soll daher über das Instrument der Pachtordnung auf den Erhalt vitaler Bäume, auf die zeitliche Begrenzung von Gehölzschnitten und auf die ökologische Aufwertung von Gemeinschaftsflächen hinwirken. Mit Reisighaufen, Totholz-Stapeln, Feuchtbiotopen etc. sollen Kleintieren Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten angeboten werden.
Anna Hanusch: „München ist mit 46 Prozent Versiegelungsgrad eine der am höchsten verdichteten Städte Deutschlands. Die im gesamten Stadtgebiet eingestreuten Kleingartenanlagen haben neben ihrem Aufenthaltswert daher auch einen hohen Wert für das Stadtklima, die Luftqualität und als Lebensraum für Wildtiere. Naturnahes Gärtnern sollte zukünftig nicht mehr in Konflikt mit einer starren Auslegung der Gartenordnung geraten.“