Pressemitteilung | 27.02.2015

Stillstand bei der S-Bahn beenden – S-Bahn beim Regionalzughalt mitdenken

Der Freistaat lahmt beim Ausbau der Münchner S-Bahn. Das 13-Punkte –Sofort-Programm kommt nicht voran. Der untote S-Bahn-Tunnel, durch welchen – nach den Planungen von 2001 – ab 2011 die Züge verkehren sollten und der zu hohen Kosten auch noch viele Nachteile mit sich bringen würde, blockiert den sinnvolleren weiteren Ausbau der S-Bahn. Die GRÜNEN haben, zusammen mit der Fraktion Freiheitsrechte/Transparenz/Bürgerrechte, Vorschläge erarbeitet, wo jetzt sofort im Münchner S-Bahn-Netz etwas getan werden kann, ohne dass die Tunnelbefürworter das Gesicht verlieren müssten.

Seit einem Jahr ist auch der Freistaat Bayern überzeugt, dass ein Regionalzughalt Poccistraße eine sinnvolle Maßnahme im Bahnknoten München ist, allerdings will er das Thema vor 2020 nicht angehen. Hierzu GRÜNEN-Stadtrat Paul Bickelbacher: „Der Regionalzughalt Poccistraße ist eine überschaubare Maßnahme, die deutlich vorgezogen werden muss. Die direkte Verknüpfung mit der U3/U6, die ja bald den 2-Minuten-Takt bekommen soll, bringt deutliche Vorteile für die Fahrgäste. Zudem gibt es im Umfeld zahlreiche weiterführende Schulen, das Zentrum für Erziehungsberufe wird demnächst gebaut und die missliche Situation in der Unterführung Lindwurmstraße wird ohne den Bau auf viele Jahre hin festgeschrieben.“ Wichtig ist den GRÜNEN auch, dass ein zukünftiger S-Bahn-Halt bei den Baumaßnahmen gleich mitgedacht werden muss. Weiter Bickelbacher: „Falls der Freistaat einen zukünftigen S-Bahn-Halt nicht im Blick hat, muss hier die Stadt selbst aktiv werden.“

Ein wahres Trauerspiel ist zudem der Laimer Bahnhof. Dieser ist höchst sanierungsbedürftig und nur schwer zugänglich. Paul Bickelbacher fordert hier:„ Die Stadt München sollte hier auf den Freistaat zugehen und ihn auffordern, den viergleisigen Ausbau des Bahnhofs Laim vorzuziehen. Das verbessert die Betriebsstabilität und schafft weitere Zugänge über die Ostseite. Außerdem ist der Bahnhofsumbau die Voraussetzung für die Umweltverbundröhre, ganz egal ob sie mit einer Tram oder Bussen befahren würde.“ Der Bahnhof sollte dazu einfach aus dem Tunnelprojekt herausgelöst werden. Er würde für den S-Bahn-Tunnel oder für den Südring mit einer an den Bahnhof Laim anschießenden Sendlinger Spange etwa gleichermaßen erfolgen.

In einem weiteren Antrag fordert die Fraktion Grüne-rosa liste den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn von Giesing bis Höhenkirchen-Siegertsbrunn, damit dort ein 10-Minuten eingerichtet werden kann. An der Strecke liegen die stark gewachsenen Gemeinden Neubiberg und Ottobrunn, die auf der eingleisigen Strecke unter zahlreichen Verspätungen leiden. Hierzu Paul Bickelbacher:“Dieser S-Bahn-Ausbau ist ganz klar unabhängig von einem zweiten S-Bahn-Tunnel, um den Takt zu verstärken müsste nur alle zehn Minuten eine S-Bahn, die schon durch den Tunnel gefahren ist und derzeit am Ostbahnof wendet, nach Höhenkrichen Siegertsbrunn weiterfahren. Einfach und effektiv und für die BürgerInnen vor Ort ein großer Mehrgewinn“