Ca. 14.000 Einwegbinden und -tampons verwenden Frauen und andere menstruierende Personen* im Laufe ihres Lebens. Die meisten dieser Menstruationsartikel sind Einwegprodukte – ein beträchtlicher Beitrag zu den 20.000 Tonnen Plastikmüll, die allein dadurch jedes Jahr in Deutschland entstehen. Hinzu kommt, dass sie häufig problematische Chemikalien enthalten, v.a. hormonelle Schadstoffe, die Allergien auslösen und sich negativ auf Fortpflanzung und Entwicklung auswirken können.
Die Grünen – Rosa Liste wollen daher dafür sorgen, dass alle Menstruierenden nachhaltige Menstruationsartikel in Anspruch nehmen können, wenn sie dies wünschen. In einem gemeinsamen Antrag mit ihrer Koalitionspartnerin SPD/Volt fordern sie die Erarbeitung eines Konzepts, das eine kostenfreie Erstausstattung mit nachhaltigen Periodenprodukten gewährleisten soll. Denkbar, so Stadträtin Judith Greif, sei etwa der Versand über die Elternbriefe, alternativ käme auch eine Ausgabe als freiwillige Leistung in Frage.
Judith Greif: „Einweg-Menstruationsartikel sind eine große Belastung für die Körper von menstruierenden Personen und die Umwelt. Im Sinne des Gesundheitsschutzes, der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes ist es daher sinnvoll, nachhaltige Periodenprodukte zu verwenden, die über mehrere Jahre wiederverwendet werden können. Da die nachhaltigen Produkte jedoch spürbar teurer sind, wollen wir die Möglichkeit schaffen, das Produkt frei zu wählen, um nicht auf Billigprodukte oder auf unhygienische Alternativen ausweichen zu müssen. Dies betrifft vor allem menstruierende Personen ohne festen Wohnsitz, im ALG-II-Bezug oder mit geringem Einkommen – beispielsweise Schüler*innen oder Personen, die gerade ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren.“
* Menstruation betrifft alle Menschen, die die dafür notwendigen Organe und Hormonhaushalte haben, auch trans-, nicht-binäre oder genderqueere Menschen, obwohl sie sich nicht als Frau identifizieren.