Die Münchner Schullandschaft soll um eine Reformschule bereichert werden. Das beschloss der Bildungsausschuss gestern auf Antrag der Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt. Das Bildungsreferat erhält nun die Mittel, um die Konzeption für eine Modellschule zu erarbeiten und wird die Durchführung eines entsprechenden Schulversuchs beim Freistaat Bayern beantragen.
Elemente der Reformschule sind
- eine gemeinsame Schulzeit von Klasse 0 bis hin zu verschiedenen Abschlüssen;
- moderne innovative Unterrichtsformen, die Kinder in den Mittelpunkt stellen und die nicht in 45 Minuten gepresst werden können;
- Lehrkräfte sind dort Lernbegleiter*innen;
- Schule als Lebensort, die sich ins Viertel öffnet;
- Autonomie bei der Auswahl von Personal und beim Budget.
Stadträtin Anja Berger knüpft große Erwartungen an den Beschluss: „Die Zeit ist reif für eine Reformschule, denn jedes Kind ist anders und lernt anders. Diese Vielfalt sollte bewusst bejaht und als Bereicherung verstanden werden. Die Gleichmacherei und die Bewertung aller nach denselben Kriterien sind nicht mehr zeitgemäß. Aussondern und Sitzenbleiben gibt es in der Reformschule nicht mehr, sondern differenzierte Angebote: ein individualisierter Unterricht, der Rücksicht nimmt auf das unterschiedliche Lerntempo der Kinder und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten. Diese Schule der Vielfalt wird auch zeigen wie Inklusion funktionieren kann – wenn die Haltung vorhanden ist und die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Eine solche Schule wäre eine Bereicherung für die Schüler*innen und würde zeigen, welch gute Alternativen es zum mehrgliedrigen bayerischen Schulsystem gibt.“