Stadtrat bestätigt Planungen für Neubauviertel im Münchner Nordosten

Die Planungen für den Bau eines neuen Stadtviertels für bis zu 30.000 Menschen im Münchner Nordosten haben im Stadtrat eine wichtige Hürde genommen. Der Planungsausschuss beschloss, den Entwurf der 1. Preisträger des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs zur Grundlage der weiteren Planung zu machen und die Nutzungsrechte anzukaufen.

Nach dem Willen des Stadtrats soll das neue Viertel „klimaneutral und ökologisch, auto- und lärmarm sowie lebendig und sozial“ sein und ausschließlich dauerhaft bezahlbaren Wohnraum für alle bieten. Der Stadtrat bekräftigte außerdem erneut das Ziel, den viergleisigen Ausbau der Strecke Daglfing – Johanneskirchen nur in Tunnellage zu verwirklichen.

Mit einem gemeinsamen Änderungsantrag erreichten die Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt zudem, dass eine Querung des Hüllgrabens und der Olympia-Reitanlage durch eine Anbindung für den Autoverkehr möglichst vermieden wird. Der Hüllgraben ist nun als östliche Grenze des Entwicklungsgebietes definiert und soll als wesentliches Landschaftselement aufgewertet werden, um Flächen für Erholung und Landwirtschaft als Landschaftsschutzgebiet dauerhaft zu sichern.

Für das Verkehrskonzept des neuen Stadtteils beschloss der Ausschuss, auf eine Straßenverbindung für den motorisierten Individualverkehr nach Osten zu verzichten und Durchgangsverkehre von Nord nach Süd für den MIV durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden.

Stadträtin Angelika Pilz-Strasser: „Gerade weil die Stadt für den unabweisbar notwendigen Wohnungsbau Flächen in Anspruch nehmen muss, ist es auch notwendig, besonders wertvolle Natur- und Erholungsräume vor Eingriffen zu schützen und dauerhaft vor Bebauung zu schützen. Der Hüllgraben spielt hierbei eine große Rolle. Wir wollen außerdem die tatsächlich für die Reitanlage genutzten Flächen inklusive des alten Baumbestands erhalten und appellieren an den Grundeigentümer, den Freistaat, sich bald zu seinen Absichten in diesem Gebiet zu äußern. Besonderen Wert legen wir auch darauf, die Kommunikation mit den Eigentümer*innen und den Anwohnenden auf Augenhöhe fortzuführen.“

Stadtrat Paul Bickelbacher: „Das neue Viertel soll weitgehend auf Autoverkehr verzichten können. Mit Mobilitätshubs im Norden und im Süden wollen wir  das Umsteigen auf Rad, Leihrad und den ÖV sowie die Logistik unterstützen. Eine Anbindung an das Tramnetz und an die U4 sind zwingende Voraussetzungen um den Autoverkehr weitgehend aus dem Viertel fernzuhalten.“

Das neue Viertel soll weitgehend autofrei werden. Dies soll durch Quartiersgaragen und eine gute Wegeinfrastruktur für Zufußgehende und Radfahrende sowie Mobilitätshubs im Norden und im Süden unterstützt werden. Eine Anbindung an das Tramnetz und an die U4 ist als zwingende Voraussetzungen erforderlich. Mit diesen Maßnahmen hoffen wir, dass eine Anbindung über den Südosten über die Olympia-Reitanlage vermieden werden kann.“