Wie viele Menschen in München ohne Krankenversicherung leben müssen, ist nicht genau bekannt. Etwa 2000 von ihnen nahmen in den vergangenen Jahren die Angebote einer für sie bei Condrops e.V. eingerichteten Clearingstelle und eines städtische Gesundheitsfonds in Anspruch. Da das auf drei Jahre befristete Projekt nun auslief, hat der Sozialausschuss beschlossen, es zu verstetigen und die Mittel dauerhaft zur Verfügung zu stellen.Die Clearingstelle arbeitet eng mit Verbänden wie beispielsweise dem Malteser Hilfsdienst oder Ärzte der Welt zusammen und ist gut mit Krankenkassen, JobCenter und anderen öffentlichen Stellen vernetzt. Sie berät und unterstützt Menschen ohne Krankenversicherung dabei ihren Versicherungsstatus zu klären und sie in ein Versicherungsverhältnis zu bringen. Das gelingt in 50% der Fälle – eine beeindruckende Quote. In den nicht zu klärenden Fällen und in Notfällen greift die Kostenübernahme durch den Gesundheitsfonds der Stadt München, der mit 500.000 € jährlich ausgestattet ist.
Stadträtin Nimet Gökmenoğlu: „Das Recht auf Zugang zu medizinischer Versorgung ist ein Menschenrecht. Es gilt für alle, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer wirtschaftlichen Lage oder ihrem Aufenthaltsstatus. Die Clearingstelle und der Gesundheitsfonds für Menschen ohne Krankenversicherung zeigen, dass die Stadt dieses Recht ernst nimmt und hier niemandem die gesundheitliche Versorgung verweigert wird. Dies ist auch ein wichtiger Baustein zum Erhalt des sozialen Friedens in der Stadt.