Pressemitteilung | 21.11.2008

Sprachförderung – Schlüssel zur Bildung

P R E S S E M I T T E I L U N G

Optimale Sprachförderung für alle, die es brauchen, ist das Ziel zweier Anträge und einer Anfrage der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste. Die StadträtInnen Jutta Koller, Gülseren Demirel und Dr. Florian Roth fordern einen Bericht zur bestmöglichen Umsetzung des vom Freistaat beschlossenen Projekts „Vorkurs Deutsch“  und setzen sich außerdem dafür ein, mit diesem Programm auch Kinder in Heilpädagogischen Tagesstätten zu fördern. In einer Anfrage erkundigen sie sich außerdem nach den Folgen des Wegfalls des muttersprachlichen Ergänzungsunterrichts.

Gülseren Demirel: “Das Besondere an dem Projekt „Vorkurs Deutsch“ ist die Kooperation von Kindertageseinrichtungen mit den jeweiligen Grundschulen: Jeweils die Hälfte der 240 Stunden wird in den Einrichtungen der Kindertagesstätten und in den Grundschulen erteilt. Die räumliche Trennung erfordert eine enge Kooperation der Beteiligten Es stellt sich allerdings die Frage, ob es richtig ist, dass nur Kinder, bei denen beide Elternteile nichtdeutscher Herkunft sind, einen Vorkurs besuchen können. Denn häufig benötigen auch Kinder aus binationalen Familien mit einem deutschen Elternteil Förderung.“

Jutta Koller: „Nach unseren Informationen kommt das Sprachförderprogramm „Vorkurs Deutsch“ in den Heilpädagogischen Tagesstätten (HPT) nicht zum Einsatz. Dies kann dazu führen, dass manche Kinder in den HPTs zwar so weit gefördert werden, dass sie in einer Regelschule problemlos mitarbeiten könnten, aber dann an den fehlenden Sprachkompetenzen scheitern. Wir brauchen daher ein Konzept das auch Kindern aus HPTs (Heilpädagogische Tagesstätten) oder ähnlichen Einrichtungen einen „Vorkurs Deutsch“ oder eine vergleichbare Förderung bietet.

Florian Roth: „Die Staatsregierung hat beschlossen, den muttersprachlichen Ergänzungsunterricht an Grund- und Hauptschulen sukzessive abzuschaffen, obwohl herkunftssprachliche Kompetenzen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sowohl die allgemeinen Sprachfähigkeiten als auch den Erwerb der deutschen Sprachkompetenz fördern. Wir wollen wissen, wie die vom Kultusministerium angekündigte partielle Übernahme dieses Unterrichts durch Konsulate organisiert werden kann und wie es um die Zukunft der Lehrkräfte bestellt ist.“