Pressemitteilung | 17.06.2020

Spielen, flanieren, verweilen: München bekommt noch diesen Sommer Nachbarschaftsstraßen

Mehr Platz für Fußgänger*innen, spielende Kinder und Anwohner*innen im öffentlichen Raum – das schafft die Landeshauptstadt München diesen Sommer auf Initiative der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste. In der heutigen Stadtratssitzung wurden von der gestaltenden grün-roten Mehrheit zum einen konkrete saisonale Stadträume beschlossen, zum anderen Möglichkeiten für die Einrichtung vieler weiterer temporär verkehrsberuhigter Bereiche und Spielstraßen.

Mit dem gemeinsamen Antrag „Lebendige Straßen: Platz zum Spielen, Flanieren und Verweilen durch Nachbarschaftsstraßen in ganz München“ vom 3. Juni hatte die Regierungskoalition die Stadtverwaltung beauftragt, Nachbarschaftsstraßen einzurichten bzw. ein Prozedere festzulegen, wie die Bezirke für diesen Sommer solche Nachbarschafsstraßen bekommen können. Zunächst sollen solche Nachbarschaftsstraßen auf Vorschlag der Bezirksausschüsse nur für diesen Sommer ausgewiesen werden.

Stadträtin Gudrun Lux: „Nachbarschaftsstraßen eröffnen Möglichkeiten zur Begegnung und zum zwanglosen Treffen – wo ja bekanntlich die Corona-Infektionsgefahr viel geringer ist als drinnen. In Nachbarschaftsstraßen kann man in Ruhe und mit dem aktuell notwendigen physischen Abstand mit der älteren Dame von Gegenüber ratschen, hier können Kinder Seilspringen, Anwohnerinnen Tai Chi, Yoga oder ein Feierabendbier genießen: Der öffentliche Raum im eigenen Viertel wird durch Nachbarschaftsstraßen zum Lebensraum.“

Stadtrat Paul Bickelbacher: „In München ist häufig der Freiraum vor der eigenen Haustüre knapp. Das betrifft vor allem weniger mobile Städter*innen wie Familien mit kleinen Kindern und Senior*innen. Mit Nachbarschaftsstraßen wollen wir in diesem außergewöhnlichen Sommer die Möglichkeit schaffen, vor der eigenen Haustüre Urlaub zu machen. Dabei bauen wir Grüne auch auf die Bezirksausschüsse, die meist am besten wissen wo die Bedarfe sind. Beispielsweise könnten Spielplätze, die am Wochenende überfüllt sind, genau zu dieser Zeit klug um die angrenzende Straße erweitert werden.“

Stadtrat Paul Bickelbacher, selbst Mitglied des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt–Isarvorstadt, erklärt: „Danach wollen wir das dann auswerten: Wo hat das gut geklappt, was wäre wünschenswert, wie soll es weitergehen?“ Denn die saisonalen Nachbarschaftsstraßen sollen keine einmaligen Maßnahmen sein.

Stadträtin Gudrun Lux: „Wir probieren diesen Sommer einfach aus, was wir als Perspektive für die Zukunft unserer Stadt sehen: Wir wollen eine Verkehrswende, damit München immer weniger eine autooptimierte und immer mehr eine menschengerechte Stadt wird. Oder kurz: Mehr Freiräume, mehr Freuräume. Unsere Kinder sollen sich nicht vor der Straße fürchten, sondern sie für sich entdecken dürfen.“