Grüner wohnen statt Beton: Der Siemens-Parkplatz in Neuperlach wird zu einem kompakten und modernen Wohnquartier. Ursprünglich wurden auf der etwa acht Fußballfelder großen Fläche Autos von Siemens-Mitarbeitenden abgestellt. Schon seit 2019 gibt es den Plan, hier Wohnraum entstehen zu lassen. Dafür hat der Planungsausschuss heute den Weg frei gemacht.
Damit hier gebaut werden kann, muss der sogenannte Flächennutzungsplan geändert werden. Dieser legt fest, ob an einer Stelle prinzipiell gebaut werden darf, es sich um eine Grünfläche oder eine öffentliche Einrichtung wie eine Schule oder ein Krankenhaus handelt. Das ist heute geschehen. An der Ecke Otto-Hahn-Ring und Carl-Wery-Straße sollen mindestens fünfgeschossige Gebäude entstehen, einzelne Hochpunkte mit acht Stockwerken sind ebenfalls möglich. Auch eine Krippe, Kita und ein Nachbarschaftstreff sind hier angedacht. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, soll das neue Quartier einfach und bequem durchqueren können. Bauen wird ein privater Investor.
Weil auf dem Südteil der Fläche sehr platzsparend geplant werden soll, bleibt der Norden frei für eine Grünfläche. Am Nordende des Parkplatzes gibt es schon heute einen Wall mit alten Bäumen, diese bleiben alle erhalten. Direkt daran angrenzend soll der Asphalt des Parkplatzes weg und eine Grünfläche entstehen, die Lust zum Verweilen, Sport und Spielen macht.
Im Zuge der Neuplanungen wird auch der Straßenraum an der Carl-Wery-Straße und am Otto-Hahn-Ring neu aufgeteilt. Letzterer ist mit bis zu 35 Metern fast doppelt so breit wie die Maximilianstraße. Künftig werden Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, hier mehr Platz bekommen.
Siemens hat direkt im Süden seinen Standort Neuperlach, verlagert diesen aber zunehmend nach Garching. Deswegen ist es möglich, die Parkplatzflächen anders zu nutzen.
Christian Smolka, Stadtrat Die Grünen – Rosa Liste: „Aus Parkraum Wohnraum machen – das bietet sich hier in Neuperlach besonders gut an. Denn S- und U-Bahn, aber auch Buslinien sind in unmittelbarer Nähe. Außerdem ist die Fläche bereits größtenteils versiegelt. Statt eine Wiese zuzubetonieren schaffen wir im Gegenteil sogar neue Grünflächen, weil wir sehr kompakt planen. Das ist in einer so engen Stadt wie München ein wirklich zukunftsfähiger Ansatz! Was mich auch freut: Der völlig überdimensionierte Otto-Hahn-Ring bekommt endlich eine zeitgemäße Straßenaufteilung.“