Antrag | 21.01.2021

Sicherheit bei der MVG und S-Bahn erhöhen

Antrag zur dringlichen Behandlung im Feriensenat am 27.01.2021

Die Verwaltung und die MVG werden gebeten, ein Konzept zu entwickeln, um während der fortlaufenden Covid-19 Pandemie die Sicherheit der Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr – auch durch eine verbesserte Gewährleistung von Mindestabständen, durch Reduktion der der Auslastung der eingesetzten ÖPNV-Fahrzeuge auf 25% bzw. 50% – zu erhöhen.

Dabei sind folgende Maßnahmen zu prüfen:

  1. Das Referat für Bildung und Sport wird beauftragt, zusammen mit dem staatlichen Schulamt bei allen Schulen darauf hinzuwirken, dass nach dem Lockdown der Unterrichtsbeginn (ggf. auch zwischen den verschiedenen Klassen einer Schule) deutlich entzerrt werden kann (z.B. versetzter Schulbeginn um 30 Minuten), um die Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel zu reduzieren.
  2. Während der Hauptverkehrszeiten soll durch Verstärkerfahrten der Takt erhöht werden, bzw. die Hauptverkehrszeiten verlängert werden, um eine zu starke Auslastung der Verkehrsmittel zu verhindern und so die Mindestabstände zwischen den Fahrgästen zu gewährleisten. Während des derzeit geltenden Lockdown inklusive Ausgangssperre kann als Ausgleich der Takt ab 21:00 Uhr reduziert werden, sollten die Ressourcen begrenzt sein.
  3. In Wartebereichen mit Sitzplätzen (an Bahnhöfen und Haltestellen) und ggf. auch in den Verkehrsmitteln wird an die Fahrgäste (z.B. durch Aufkleber auf den Sitzen oder Plakate) kommuniziert, dass bei der Wahl der Sitzplätze möglichst auf Mindestabstände zu anderen Fahrgästen zu achten ist, die nicht dem eigenen Hausstand angehören. Die Anzahl der Hygienestationen (mit Desinfektionsmitteln) wird ausgeweitet. Außerdem ist zu prüfen, ob Fahrgästen an den Infopunkten gegen eine Schutzgebühr FFP2-Masken ausgehändigt werden können.
  4. Die MVG wird aufgefordert, in ihrer App „MVG Fahrinfo“, den Nutzer*innen des ÖPNV Alternativrouten anzuzeigen, auf denen ein geringeres Fahrgastaufkommen stattfindet.
  5. Der Oberbürgermeister fordert die Münchner Unternehmen auf ihren Angestellten bis zu einer deutlichen Senkung der Inzidenz das Angebot von Home-Office zu machen, wo dies möglich ist. Wo dies nicht möglich ist, erscheint es sinnvoll die Arbeitszeiten zu flexibilisieren bzw. den Arbeitsbeginn stärker zu entzerren.

Begründung

Um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten, sowie die Sicherheit und das Vertrauen der Fahrgäste in den ÖPNV zu stärken, empfiehlt sich eine gezieltere Steuerung der Fahrgastzahlen und der Ausbau des Informations- und Serviceangebotes.

Durch eine Reduktion der Auslastung der eingesetzten ÖPNV-Fahrzeuge auf 25% bzw. 50%. und zugleich dichtere Taktung in den Hauptverkehrszeiten soll eine zu hohe Auslastung einzelner Bahnen verhindert werden, damit allen Fahrgästen die Einhaltung der Mindestabstände unproblematisch ermöglicht wird. Auch eine Anpassung der Unterrichtszeiten könnte hierbei ein wichtiger Baustein sein. Um die Fahrgäste bezüglich der Mindestabstände zu sensibilisieren, soll das Informationsangebot durch die MVG weiter ausgebaut werden. Falls möglich, sollten Fahrgäste auch an den MVG-Infopunkten kurzfristig auf FFP2-Masken zugreifen können. Um den Fahrgästen eine bessere Planung ihrer Fahrten zu ermöglichen, sollen regelmäßig aktualisierte Zahlen zur Auslastung des ÖPNV bereitgestellt werden.

Fraktion Die Grünen-Rosa Liste

Initiative:
Angelika Pilz-Strasser
Dr. Hannah Gerstenkorn
Christian Smolka
Florian Schönemann
Dominik Krause
Anna Hanusch
Mitglieder des Stadtrates