Anja Berger Schüler Demo

Pressemitteilung | 07.04.2025

Schluss mit Abfragen und Exen an Münchens Schulen!

Vor einem das Aufgabenblatt, in der schwitzigen Hand ein Stift, das Hirn wie leergefegt. Unangekündigte Exen sind ein riesiger Stressfaktor für Schüler*innen – und sorgen für ein insgesamt schlechtes Lernklima. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste fordert deswegen: Schluss mit Abfragen und Exen an Münchens Schulen. In der Schüler*innenschaft ist der Wunsch danach sehr stark, denn Schule soll ein Lernort und kein Angst-Ort sein. Am Sonntag haben mehrere hundert Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern am Wittelsbacherplatz für eine Abschaffung von Stegreifaufgaben und Abfragen demonstrieren. Am Dienstag wird zudem eine Petition im Landtag übergeben, mit der gefordert wird, dass Bayern künftig auf unangekündigte Leistungsnachweise verzichtet. Mehr als 54.000 Menschen haben sie unterschrieben.

Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste unterstützt diese Forderung und wird einen entsprechenden Antrag im Stadtrat stellen. Das Bildungsreferat soll städtischen Schulen empfehlen, auf unangekündigte Leistungsnachweise zu verzichten. Diese sind in den Schulordnungen von Gymnasien, FOSBOS und Realschulen ohnehin nur enthalten und nicht vorgeschrieben. Außerhalb Münchens, am Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasium, gibt es beispielsweise schon einen Verzicht auf Stegreifaufgaben. Der Testlauf wurde für dieses Schuljahr erfolgreich verlängert.

Daran muss München sich ein Beispiel nehmen. Um Schulen, die einer Abschaffung von unangekündigten Leistungstests skeptisch gegenüberstehen, die Sorgen zu nehmen, ist es sinnvoll, dass einzelne Schulen eine Vorreiterinnenrolle übernehmen und als erste Exen und Abfragen abschaffen. Ihre positiven Erfahrungen können dann noch zögerlichen Schulfamilien als Inspiration dienen.

Dass Lernen ohne den Spontantests besser funktioniert, zeigt die Bildungsforschung. Exen verursachen lediglich Stress, schmälern die Freude am Lernen und sind unterm Strich kontraproduktiv. Leistungskontrollen, die verlässlich angekündigt werden, können hingegen zu einem Lernerfolg beitragen. Schüler*innen durch unangekündigte Tests die Freude an Bildung zu nehmen, muss der Vergangenheit angehören – und zwar auch an staatlichen Schulen. Deshalb soll sich der Oberbürgermeister beim Freistaat für eine entsprechende Regelung einsetzen.

Anja Berger, bildungspolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Unsere Schulen sollten Orte sein, an denen unsere Kinder in einem positiven Umfeld Freude am Lernen entwickeln. Die Bildungsforschung zeigt uns klar: Unangekündigte Exen und Ausfragen bewirken das Gegenteil. Sie stressen Kinder und Jugendliche und demotivieren. Der Wunsch nach Veränderung ist bei der Schüler*innenschaft sehr groß, das zeigen uns die Demonstration und die Petition im Landtag. Wir wollen, dass die Stadt vorangeht und an ihren Schulen unangekündigte Leistungsnachweise abschafft. Ich bin selbst Lehrerin an einem Förderzentrum, wir arbeiten aus gutem Grund ohnehin nicht mit Exen. Das bestärkt mich in meiner Einschätzung. Schulen in anderen Städten zeigen: Es funktioniert und alle profitieren davon!“