Am 21. Mai 2023 soll der Sänger Roger Waters in der Münchner Olympiahalle auftreten, die von der städtischen Tochtergesellschaft Olympiapark München GmbH verwaltet wird. Immer wieder ist dieser in den letzten Jahren wegen antisemitischer Aussagen und Handlungen, auch auf seinen Konzerten, in der Kritik. Zuletzt fiel er damit auf, Kreml-Propaganda und Verschwörungsideologien bezüglich des russischen Angriffskriegs zu verbreiten.
Mit einem Antrag bitten die Mehrheitsfraktionen des Münchner Stadtrates nun den Oberbürgermeister um eine Klärung, ob eine Absage des Konzerts in städtischen Räumlichkeiten mit Blick auf das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichts rechtlich möglich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sollen vor Ort deutliche Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen gesetzt werden.
Dominik Krause, Vorsitzender der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste:
„Der Sänger Roger Waters schürt durch seine Handlungen Antisemitismus und tritt mit verschwörungstheoretischen Äußerungen in Erscheinung, mit denen er die Propaganda des Kremls bezüglich des russischen Angriffskriegs verbreitet. Wir wollen derartigen Ideologien, die unserer Werten als Landeshauptstadt München klar entgegenstehen, keine Bühne in städtischen Räumlichkeiten bieten. Insbesondere da Waters diese nicht nur abseits der Konzerte kundtut, sondern die Bühnen ganz unmittelbar dafür nutzt. Das Aufsteigenlassen eines großen Ballon-Schweins versehen mit einem Davidstern beispielsweise, wie auf einem seiner Konzerte geschehen, ist kein künstlerischer Akt, sondern eine politische Botschaft, die wohl nicht nur versehentlich an das Bild der sogenannten „Judensau“ erinnern soll.“
Julia Schönfeld-Knor, kulturpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion:
„Die Kunstfreiheit ist ein hohes Gut, erreicht aber bei rassistischen oder antisemitischen Aussagen ihre Grenzen. Roger Waters hat diese Grenzen für uns deutlich mehrfach überschritten. Ob ein Konzertabsage rechtlich möglich und haltbar wäre, wollen dir deshalb von der Regierung von Oberbayern prüfen lassen. Die Stadt München distanziert sich deutlich von menschenverachtendem Gedankengut, sollte aber gleichzeitig nicht erkennbar rechtswidrig handeln oder Waters eine zusätzliche Bühne durch öffentlichkeitswirksame Schadensersatzforderungen und langwierige Prozesse geben. Sollten wir keine Chance haben, das Konzert zu verhindern, werden wir als Stadt im Olympiapark Flagge zeigen.“