Abgestellte Fahrräder

Pressemitteilung | 09.04.2025

Radlparken am Hauptbahnhof: Eine schlanke Lösung

Münchens Hauptbahnhof bekommt eine moderne Radlgarage: Wenn der neue Hauptbahnhof fertig ist, wird es möglich sein, sein Rad mithilfe von Aufzügen in einer sichere und komfortable Abstellanlage zu transportieren und dann bequem in einen Zug umzusteigen. Das Mobilitätsreferat hat erarbeitet, wie das umgesetzt werden kann. Die Pläne wurden am Mittwoch im Mobilitätsausschuss vorgestellt.

Sein Fahrrad am Hauptbahnhof zu parken, ist für Radler*innen ein Ärgernis. Denn Abstellmöglichkeiten sind selten und baustellenbedingt auch eingeschränkt. Die Folge sind ein regelmäßiges Abstellchaos, das auch Menschen, die zu Fuß gehen, nervt. Dem wird nun Abhilfe geschaffen. Bereits im Dezember hatte sich die Radhausmehrheit auf eine bezahlbare Lösung beim Radlparken verständigt. Die ursprünglich geplante Fahrradtiefgarage unterhalb des neuen Bahnhofhauptgebäudes wurde nicht weiterverfolgt, weil die Stadt bei dieser Variante hohe Mietgebühren an die Deutsche Bahn hätte zahlen müssen. Stattdessen hat das Mobilitätsreferat geprüft, wie im U-Bahnbauwerk von U1/U2 eine Fahrradgarage umgesetzt werden kann.

Bevorzugt wird eine Variante mit ca. 1260 Abstellplätzen im zweiten Untergeschoss, das über fünf Aufzüge mit dem Bahnhofsvorplatz verbunden wird. Vier davon sollen von Radelnden genutzt werden, der fünfte Aufzug steht den Stadtwerken für Anlieferungen zu Verfügung. Damit Radfahrer*innen schnell zu den Stellplätzen kommen, werden leistungsfähige Lastenaufzüge gebaut, die von bis zu vier Fahrgästen und ihren Rädern genutzt werden können. Oben am Bahnhofsplatz sollen die Aufzüge kompakt in drei Blöcken angeordnet werden, so bleibt an der Oberfläche mehr Raum als bei einer alternativen Lösung mit einer Zufahrtsrampe. Dieser Platz kann dann ansprechend gestalten werden.

Die beschlossene Variante wird nun im Zuge weiterer Planungen verfeinert. Zu den Kosten und möglichen Fördermitteln für das Bike+Ride-Projekt wird der Stadtrat zu einem späteren Zeitpunkt informiert.

Die Umsetzung der neuen Radlgarage ist unmittelbar mit der Hauptbahnhofbaustelle verknüpft. Diese bleibt den Münchner*innen leider noch Jahre erhalten. Für die Baustellenzeit hat der Stadtrat Ende Januar weitere Abstellmöglichkeiten auf den Weg gebracht. So soll eine Fußgängerunterführung an der Kreuzung Arnulf- und Seidlstraße in eine Bike+Ride-Anlage mit 350 Plätzen umgewidmet werden. In einem Parkhaus an der Marsstraße wird das Mobilitätsreferat im Rahmen eines fünfjährigen Pilotprojekts 300 Fahrradstellplätze schaffen.

Paul Bickelbacher, mobilitätspolitischer Sprecher Die Grünen – Rosa Liste: „Bike+Ride ist eine super Kombination! Münchner*innen können mit dem Rad zum Bahnhof fahren, es hier sicher abstellen und unkompliziert in den Zug umsteigen. Für Pendler*innen gilt das in Richtung stadteinwärts natürlich auch. Deswegen freut es mich, dass wir heute eine Fahrradgarage mit mehr als tausend Stellplätzen auf den Weg gebracht haben, die durch die Aufzüge platzsparend und effizient zugänglich ist. Wir sparen uns so große Rampen, die viel Platz gefressen hätten. Im Rahmen des geplanten Wettbewerbs zum Bahnhofsplatz sind die gestalterischen Details zu klären, zum Beispiel auch eine mögliche Eingrünung der Liftanlagen.“