Pressemitteilung | 11.01.2018

ÖPNV-Pläne von SPD und CSU: Schöne neue U-Bahnen – in einer fernen Zukunft

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Vorschläge von SPD und CSU zum Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs stoßen bei den Grünen – rosa liste grundsätzlich auf Zustimmung. Fraktionsvorsitzende Gülseren Demirel und Verkehrsexperte Paul Bickelbacher bewerteten den Plan als „längst fälliges Programm für einen ambitionierten Ausbau des ÖPNV“ und begrüßten uneingeschränkt die Tram-Nordtangente und die U5 nach Freiham. Sie wiesen jedoch darauf hin, dass viele der vorgestellten Projekte „für eine fernere Zukunft geplant“ und damit nicht geeignet seien, „die Münchner Verkehrsprobleme kurz- oder wenigstens mittelfristig zu lösen.“
Paul Bickelbacher: „Eine neue U-Bahnlinie durch die Innenstadt mag ja wünschenswert sein. Sie ist aber wegen des langen Planungsprozesses und der Unwägbarkeiten bei der Finanzierung allenfalls eine langfristige Option für den Münchner ÖPNV. Wenn jetzt erst einmal die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Mitfinanzierung neuer U-Bahnen durch Bund und Land neu geregelt werden müssen, kann es Jahrzehnte dauern, bis erst einmal ein Finanzierungskonzept steht – Planung und Bau dauern dann auch noch einmal mehrere Jahre. Und die U26 wäre ohne die U9 nicht zu betreiben, wird also noch einmal länger dauern.“
Gülseren Demirel: „Der Münchner ÖPNV ist jetzt schon überlastet. Das anhaltende Bevölkerungswachstum macht zeitnahe Lösungen notwendig. München kann nicht darauf warten, dass der U-Bahn-Wunschzettel von SPD und CSU irgendwann einmal erfüllt wird, sondern muss in realistische, schneller umsetzbare Verkehrslinien investieren. Deshalb müssen parallel zu den U-Bahn-Plänen entsprechende Trambahnlinien kurzfristig für Entlastung sorgen. Wenn der Stadtrat bereit ist, entsprechende Planungsprozesse nicht durch überbordende Rücksichtnahme auf den Autoverkehr zu komplizieren, kann das auch schneller gehen als es sich jetzt z.B. bei der Tram-Westtangente darstellt. Hier ist die anvisierte Inbetriebnahme erst im Jahr 2026 nicht akzeptabel. Das Projekt ist annähernd fertig geplant, Planfeststellung und Bau sollten in 5 Jahren machbar sein.“