Pressemitteilung | 21.07.2010

Nistplätze für Mauersegler und Co.

Nistplätze für Mauersegler und Co.

Mauersegler, Haussperlinge, Stare, Mehl- und Rauchschwalben oder Fledermäuse – sie alle leben mit Menschen unter einem Dach und nutzen Hohlräume in Gebäuden für Nistplätze oder zum Überwintern. Ausgerechnet die ökologisch so sinnvollen Programme zur energetischen Sanierung von Gebäuden bedrohen jedoch den Bestand dieser Tierarten immer mehr. Damit die Gebäude nur noch möglichst wenig Wärme abstrahlen, verschwinden Wandnischen und Zwischenräume bei den Sanierungen. In der Folge gehen die Bestände dieser Vogelarten und der Fledermäuse zurück.

Um ihnen eine Zukunft in menschlichen Siedlungsräumen zu erhalten, hat Stadträtin Sabine Krieger jetzt in einem dreiteiligen Antragspaket verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, die Anreize zum Erhalt von Nistplätzen oder für künstliche Nisthilfen geben sollen. Sabine Krieger schlägt vor, im städtischen Förderprogramm Energieeinsparung (FES) auch Fördermittel für die Schaffung von Nistplätzen für Gebäudebrüter bereitzustellen und offensiv darüber zu informieren. Auch im ökologischen Kriterienkatalog der LH München soll die Schaffung von Nistplätzen verankert werden. Außerdem beantragt Sabine Krieger, bei Bauvorhaben, an denen keine Ersatzpflanzungen vorgenommen werden können, die Schaffung von Nistplätzen zu fordern.

Sabine Krieger: „In Zeiten des Klimawandels sind energetische Sanierungen von älteren Gebäuden eine sehr wirkungsvolle Methode zur Senkung des Energieverbrauchs. Doch was für den Klimaschutz von Vorteil ist, ist für viele Vögel und Fledermäuse in der Stadt eine Katastrophe, denn sie finden immer weniger Nistmöglichkeiten in Wandnischen, Zwischenräumen oder Dächern. Gebäudebrüter wie z. B. Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe sind in den Städten immer seltener zu finden und stehen bereits auf der Roten Liste. Es wird daher Zeit endlich gegenzusteuern, wenn diese Vögel nicht ganz aus dem Stadtbild verschwinden sollen. Deshalb muss neben der Rettung von Nistplätzen auch deren Neubau einen höheren Stellenwert bekommen. Dies gilt um so mehr, als europäische Vogelarten und ihre Nistplätze ganzjährig geschützt sind. Da die Schaffung von Nistmöglichkeiten nur geringe Kosten verursacht, sollte das Problem mit etwas gutem Willen zu lösen sein.“