Antrag | 11.03.2011

Neuer Ökotarif der Stadtwerke

Neuer Ökotarif der Stadtwerke
Seit Februar werben die Stadtwerke München mit einem neuen Produkt: 100% Ökostrom zu günstigen Konditionen, da es sich um einen online-Tarif handelt.

Das Angebot eines günstigen online-Tarifs wie auch eines günstigen Ökostromtarifs ist sehr zu begrüßen.

Die Stadtwerke München investieren 9 Milliarden Euro in den Ausbau Erneuerbarer Energien, um ab 2025 den gesamten Stromverbrauch in München über regenerativ erzeugten Strom decken zu können. Keine andere Großstadt in Deutschland verfolgt solch ambitionierte Ziele. Dass dieses Engagement auch durch das Angebot eines günstigen Ökostromtarifs sichtbarer gemacht werden soll, ist nachvollziehbar.

Gerade deshalb verwundert es aber, dass die Stadtwerke für ihren neuen Ökostrom Zertifikate bestehender Wasserkraftanlagen zukaufen.

Auch verwundert es, dass der online-Tarif mit dem neuen Ökostromangebot gekoppelt wurde, so dass gerade Menschen ohne Internetzugang suggeriert wird, von der Möglichkeit eines günstigen Ökostromtarifs ausgeschlossen zu sein. Die Stadtwerke München sollten hier ihre Strategie noch einmal überdenken.

Ich frage deshalb:

1. Ist es möglich, auch ohne online-Zugang Ökostrom zu beziehen?

2. Wenn ja, wie sehen die Konditionen für diesen Tarif aus?

3. Kann der Ökostrom aktiv Tarif ebenfalls nur noch online abgeschlossen werden?

4. Wenn ja, warum?

5. Weshalb werden die Konditionen für die neuen Tarife nicht transparent und übersichtlich dargestellt, sondern können nur über den Tarifrechner abgefragt werden?

6. Warum planen die SWM Ökostromzertifikate zuzukaufen, obwohl sie massiv in Erneuerbare Energieanlagen investieren und schon große Ökostrommengen selbst produzieren?

7. Wie vermarkten die SWM die erzeugten Ökostrommengen, wenn sie sie nicht an ihre Endkunden verkaufen?

8. Ist sichergestellt, dass die Ökostrommengen, die die SWM in eigenen erneuerbaren Energieanlagen erzeugen, die Mengen übersteigen, die als Ökostrom an die Kunden verkauft werden?

9. Wenn ja, wie?

Initiative:
Sabine Krieger