Antrag | 10.10.2017

Münchner Flächenkonversion 2020 plus

Antrag

Der Münchner Stadtrat beauftragt die Stadtverwaltung, im Rahmen eines Grundsatzbeschlusses zum Schutz von Grün- und Freiflächen bei der Neuansiedlung oder Erweiterung von Gewerbebetrieben (z.B. Gewerbehöfe) konsequent eine flächenschonende Bauweise einzufordern. Dies gilt insbesondere bei Bau- und Lebensmittelmärkten inklusive der flächenfressenden Kfz-Stellplätze. Dazu gehört auch ein Konzept zum Umbau besonders flächenintensiver bestehender Gewerbeansiedlungen mit überdimensionierten oberirdischen Parkplätzen zu entwickeln (z. B. Euro-Industriepark, Gewerbeflächen in Neuperlach Süd, Bau- und Lebensmittelmärkte), nach den Grundsätzen „verdichten und stapeln“ und mit dem Ziel, Grün- und Freiräume stärker zu vernetzen. Dabei sind auch Anreize für die gewerblichen Eigentümer dieser Flächen zu entwickeln, z. B. höhere Gebäude und/oder Aussicht auf neues Wohnbaurecht, vorausgesetzt, es entsteht dadurch auch ein Gewinn an Grün- und Freiflächen.

 

Begründung:

Die Flächenkonkurrenz vielfältigster Nutzungsansprüche ist seit Jahren ein vieldiskutiertes Thema in Gesellschaft, Politik und Stadtverwaltung. Sehr häufig wird dieses Konkurrenzproblem bei aktuellen Planungen durch Bebauung wertvoller Grün- und Freiflächen gelöst. Dies sorgt in der Bevölkerung zunehmend für Unmut.
Einerseits sind die konkurrierenden Nutzungsansprüche real, andererseits kann der aufmerksame Betrachter feststellen, dass Fehlentwicklungen bei der Flächennutzung der vergangenen Jahrzehnte und der langjährig sorglose Umgang mit wertvollem Boden eine wesentliche Ursache des aktuellen Problems sind. Ein gezielter Umstrukturierungsprozess bei gewerblichen Flächen könnte ein wichtiger Teil der Problemlösung sein. In vielen Stadtteilen ist zu beobachten, dass insbesondere großflächige oberirdische Kfz-/ bzw. Kunden-Parkplätze wertvolle Flächen beanspruchen und gleichzeitig das Münchner Stadtklima aufheizen.
Deshalb braucht München einen neuen nachhaltigen Planungs-ansatz mit dem Ziel, Bäume und Grünflächen weitestgehend zu schonen und für die Naherholung der Stadtgesellschaft zu erhalten, sowie den Mut, anachronistische Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte zu korrigieren.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Herbert Danner, Sabine Krieger, Katrin Habenschaden, Paul Bickelbacher, Anna Hanusch, Gülseren Demirel

Mitglieder des Stadtrates