Mehr Öffentlichkeitsarbeit für die Förderung des Radverkehrs
1. Die LH München ruft ein öffentliches Forum ins Leben, in dem ein- bis zweimal jährlich die Förderung des Radverkehrs in München thematisiert wird.
2. Die LH München lobt zukünftig den Münchner Fahrradpreis aus, mit dem gute Ideen oder Projekte für die Radverkehrsförderung prämiert werden. Der Preis wird jährlich auf der Münchner Fahrradmesse Bike-Expo verliehen.
3. Die Stadtverwaltung intensiviert die Zusammenarbeit mit Institutionen, die für die Radverkehrsförderung von Bedeutung sind.
Begründung:
Das Thema Radverkehrsförderung hat angesichts der für die LH München anstehenden Herausforderungen erhebliche Bedeutung erlangt. Das sind zum einen die großen Zukunftsfragen wie Klimaschutz und Begrenztheit der Erdölvorräte mit einem vermutlich bereits überschrittenen Fördermaximum (Peak Oil), die eine Verkehrswende erfordern. Zum anderen trägt eine Erhöhung des Radverkehrsanteils zur Gesundheitsförderung der Münchner Bürgerinnen und Bürger bei, indem die Lärm- und Abgasbelastung sowie der Bewegungsmangel als Ursache vieler Zivilisationskrankheiten minimiert werden. Hinzu kommen die Gründe des äußerst geringen Platzverbrauchs und die für den Einzelnen und die Allgemeinheit geringen Investitions- und Betriebskosten, die helfen, auf einen kostspieligen Ausbau der Straßeninfrastruktur zu verzichten und dennoch in einem kompakten urbanen Stadtraum hohe Erreichbarkeiten zu gewährleisten und einen wichtigen Beitrag zu mehr städtischer Lebensqualität leisten.
Zu 1: Angesichts der ständig steigenden Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer, die z.B. durch die Verdoppelung des Radverkehrs über die Isarbrücken von 2000 bis 2005 und der Erhöhung des Anteils des Radverkehrs an allen Wegen (Modal Split) von 2002 bis 2008 von 10 % auf 14 % belegt wird, sind immer breitere gesellschaftliche Gruppen betroffen, die in die Planungen und Überlegungen mit einbezogen werden sollten. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit muss daher über die bisher – erfolgreiche praktizierte – Zusammenarbeit der Verwaltung mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) hinausgehen und breitere Kreise ansprechen. Geeignet wäre hierfür der Rahmen der Bike-Expo, d.h. die Fahrradmesse, die dieses Jahr erstmals in München stattgefunden hatte und/oder ein regelmäßiger/fixer Termin im Rahmen der Reihe zur Münchner Mobilitätskultur im Verkehrszentrum des Deutschen Museums.
Zu 2: Der Münchner Fahrradpreis sollte zum einen für Münchner Projekte/Ideen verliehen werden. Zum anderen könnten aber auch Ideen und Projekte außerhalb Münchens prämiert werden. Mit letzterem könnte die LH München nach außen hin ihr Image als wichtige Fahrradstadt und Vorreiter stärken und hätte mit dem Preis ein bundesweites Aushängeschild. Infolge des Namens „Münchner Fahrradpreis“ wird auf Dauer mit München das Thema Fahrrad in Verbindung gebracht. In jedem Fall wird die öffentliche Aufmerksamkeit für die Radverkehrsförderung gestärkt und die Bike-Expo hätte ein Event in ihrem Programm, dass ihre dauerhafte Etablierung unterstützt.
Zu 3: Von besondere Wichtigkeit sind hierbei für den Radverkehr bedeutende private Akteure wie der Einzelhandel, die Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften und Bauträger. Zwischen diesen und den mit dem Thema Radverkehr befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LHM sollte themenspezifischer/projektbezogener Austausch stattfinden. Selbstverständlich sollte hier auch der Stadtrat eingebunden sein.
Stadtratsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen-rosa liste
Initiative
Paul Bickelbacher
Sabine Nallinger