Pressemitteilung | 08.05.2023

Münchner Jugendsonderprogramm für mehr Bildungsgerechtigkeit

Jugendliche mit Migrationshintergrund sind bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz deutlich benachteiligt. Wie das Bundesinstitut für Berufsbildung ermittelt hat, gilt dies selbst dann, wenn sie ähnliche schulische Leistungen und vergleichbare Interessen aufweisen. Die Stadt München setzt mit ihrem Münchner Beschäftigungs-und Qualifizierungsprogram (MBQ) eine Reihe von Instrumenten ein, um diese Benachteiligungen zu beseitigen und für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen.

Mit dem „Münchner Jugendsonderprogramm“ wird der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft morgen einen weiteren Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit beschließen. Ziel dieses Programms ist eine stärkere Einbeziehung von Bezugspersonen vor allem der Eltern und Personen aus den entsprechenden migrantischen Communities. Dazu erhält der Verein Morgen e.V. komplementär zu weit höheren Bundes- und EU-Mitteln für sein Projekt „Best“ (Bilde, Entwickle und Stärke Dein Talent) eine Förderung von 72.000 €. Mit dem Programm werden Bezugspersonen der jungen Menschen der migrantischen Communities in der Begleitung und Beratung zum Übergang Schule-Berufsausbildung gestärkt und so neue Zugänge erschlossen. Zielgruppen sind Verwandte, vereinsgebundene Bezugspersonen Lehrpersonen im Übergang Schule-Berufsausbildung und auch sogenannte digitale Peers (Influencerinnen und Influencer), denen durch niedrigschwellige Schulungsangebote und individuelle Beratungen Wissen zum Übergang Schule-Berufsausbildung vermittelt werden soll.

Clara Nitsche, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Um die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsausbildung zu senken, müssen wir verstärkt mit ihrem sozialen Umfeld zusammenarbeiten. Dieses Projekt bietet die Chance bei den Bezugspersonen das Verständnis für die besonderen Probleme zu stärken, denen Jugendliche mit Migrationshintergrund oft gegenüberstehen. Programme, die sich dem Problem der Schul- und Ausbildungsabbrecher widmen, sind außerdem wichtige Bausteine im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Dies ist in vielen Branchen ein ernstes Problem, das sich aufgrund des demographischen Wandels in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen wird. Hier gegenzusteuern ist also nicht nur aus sozialpolitischen, sondern auch aus wirtschaftspolitischen Gründen sinnvoll.“