Baustelle

Antrag | 12.09.2024

München wird Umbaustadt 2 – Wettbewerbe und Vergaben

Antrag

Die Stadtverwaltung setzt sich dafür ein, dass ab sofort alle bereits möglichen Hebel eingesetzt werden, um im Rahmen von Wettbewerbsverfahren und Vergaben im Bausektor den Erhalt des Bestandes zu stärken. Dies geschieht u.a. durch:

  • Integration der Darstellung von Flexibilität und Langlebigkeit von Gebäuden als festes Kriterium in Vergabeverfahren und Planungswettbewerben,
  • bei allen Projekten im Bestand muss die Darstellung, wie ein Erhalt der Bausubstanz und Grauen Energie in möglichst großen Teilen ermöglicht wird, Teil der Bewertung im Wettbewerbsverfahren sein,
  • Überprüfung der Anreize für flächensparende Wohnformen z.B. mit flexibel anpassbaren Grundrisslösungen und Bündelung von gemeinschaftlichen Nutzungen auf Haus- und Quartiersebene in allen städtischen Vergabeverfahren und Wettbewerben,
  • Überprüfung und Ergänzung der von der Stadtverwaltung angewandten Bewertungskriterien zum Erhalt versus Abbruch mit Berücksichtigung der Lebenszykluskosten und CO2-Auswirkungen für ihre eigenen Bauvorhaben und die ihrer Töchter,
  • Berücksichtigung der Erfahrungen aus bereits durchgeführten Wettbewerben wie dem „Fritz District“.

Begründung:

Die bauliche Verdichtung sowie der hohe Flächenverbrauch durch Neubauten stellen eine zunehmende Herausforderung dar. Gleichzeitig bieten bestehende Gebäude wertvolle Ressourcen, die durch Sanierung und Umbau erhalten und modernisiert werden können. Umbau- und Sanierungsprojekte sind nicht nur ökologisch nachhaltiger, da sie den Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen deutlich reduzieren, sondern auch z.T. wirtschaftlich vorteilhafter. Der Erhalt der Bausubstanz trägt zudem zum Schutz des Stadtbildes und der kulturellen Identität bei.

Um das Ziel einer klimaneutralen und einer klimaresilienten Stadt zu erreichen, sollen und müssen in München Flächen aber entsiegelt anstatt versiegelt werden und Gebäudesubstanzen erhalten, umgenutzt und umgebaut werden.

Die Stadt München soll sich daher das Ziel setzen, dass der komplette Abbruch von Gebäuden zur Ausnahme wird. Wir müssen das Instandhalten, Ertüchtigen und Um- und Weiter-Bauen möglichst ohne zusätzliche Flächenversiegelung vor den Neubauten priorisieren.

Die Landeshauptstadt München soll sich daher das Ziel setzen, dass der komplette Abbruch von Gebäuden zur Ausnahme wird. Wir müssen das Instandhalten, Ertüchtigen sowie Umbauen möglichst ohne zusätzliche Flächenversiegelung vor den Neubauten priorisieren. Um die Versiegelung von zusätzlichen Flächen auf ein Minimum zu reduzieren, muss auch hier das Kreislaufprinzip angewandt werden. Dieses beinhaltet, möglichst kein Gebäude und keine Fläche leer oder schlecht genutzt zurückzulassen, sondern diese für neue Bedarfe immer wieder in den Kreislauf einzuspeisen und anzupassen. Damit werden vorhandene Potentiale für ein Weiterbauen und -nutzen zukünftig ausgeschöpft.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste
Anna Hanusch
Paul Bickelbacher
Angelika Pilz-Strasser
Christian Smolka
Sibylle Stöhr
Florian Schönemann
Sebastian Weisenburger
Mona Fuchs

Mitglieder des Stadtrates