Bessere Wohnangebote für alle: Der Sozialausschuss des Stadtrates hat nach einer grün-rosa Initiative heute Verbesserungen bei der städtischen Wohnungstauschbörse auf den Weg gebracht. Die Möglichkeit, seine Quadratmetermiete mitzunehmen, bessere Beratungsangebote und vereinfachte Tauschregeln werden diesem Angebot nun noch mehr Schub verleihen.
Eine Wohnung finden, die wirklich zu den eigenen Bedürfnissen passt: Das ist auf dem Münchner Mietmarkt schwierig, vor allem, wenn sich die Lebensumstände ändern. Familien verharren deshalb oft in zu kleinen Wohnsituationen, während für Senior*innen der Umzug von ihrer großen Mehrzimmerwohnung in ein Apartment absurderweise oft eine steigende Miete bedeuten würde. Auf dem freien Markt hat die Stadt keinen Einfluss auf diese unbefriedigende Situation. Bei ihren eigenen Wohnungen tut sie aber etwas: Die städtische Wohnungstauschbörse, die Ende 2020 als Pilot gestartet ist und dann im August 2023 vollständig eingeführt wurde, soll diese Menschen mit sich ergänzenden Wohnbedürfnissen zusammenbringen. In der Praxis hat das in der Vergangenheit leider noch nicht gut genug funktioniert. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste hatte deswegen im Februar per Stadtratsantrag Verbesserungen vorgeschlagen, viele davon werden nun umgesetzt.
Zum einen werden die Tauschregeln einfacher. Diese waren bislang sehr strikt. Es flossen sowohl Quadratmeter als auch Zimmergrößen ein. Künftig wird es pragmatisch nur noch um die Anzahl der Zimmer gehen. Außerdem gab es in der Praxis ein weiteres Problem: So durften beispielsweise manche Familien keine Tauschwohnung annehmen, wenn sie laut Vorgabe nicht groß genug für die Personenanzahl war. Das führte zu der absurden Situation, dass diese Familien in ihrer noch kleineren Bestandswohnung bleiben mussten. Nun wird das liberaler gehandhabt, was zu mehr möglichen „Tauschpaaren“ führen wird.
Ebenfalls wichtig ist der finanzielle Aspekt. Denn niemand gibt seine große Wohnung für eine kleinere her, wenn dann auch noch die Miete steigt. Deswegen nehmen diejenigen, die in eine kleinere Tauschwohnung ziehen, ihre Quadratmetermiete künftig mit. Das kann es insbesondere Senior*innen erleichtern, einen Wohnungstausch in Betracht zu ziehen. Diese werden künftig auch intensiver beraten und bei ihrer Entscheidung unterstützt.
Eine weitere wichtige Neuerung ist, dass in Zukunft auch geförderte Wohnungen, also Sozialwohnungen, in den Wohnungstausch aufgenommen werden. Das wird nun in zunächst in einem Pilotprojekt im Hasenbergl erprobt.
Clara Nitsche, sozialpolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Unser Ziel war und ist es, gerade für Menschen in Veränderungssituationen – ob Verkleinerung im Alter, Familienzuwachs oder Barrierefreiheit – echte Alternativen aufzuzeigen. Indem wir unsere Wohnungstauschbörse weiterentwickeln, tun wir genau das. Wir machen die Tauschregeln alltagstauglicher und beziehen künftig auch Sozialwohnungen mit ein, gerade das ist ein echter Meilenstein. Das zeigt: Gute kommunale Wohnungspolitik muss nicht immer auf neue Flächen setzen – sie kann auch im Bestand wirken. Mit diesem Konzept schaffen wir Beweglichkeit, Gerechtigkeit und neue Perspektiven – ganz im Sinne einer sozialen Stadt.“