München kann digital: Aktuell führt die Stadt den Smart City Index des Branchenverbands Bitkom an. Das zeigt, digitale Verwaltung funktioniert hier besser als in allen anderen großen deutschen Städten: An- und Ummelden, ein Führungszeugnis beantragen, das alles geht bereits, ohne persönlich beim Amt vorstellig werden zu müssen. Aber auf dieser Spitzenposition ausruhen? Das kommt nicht in Frage. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste will die Stadt digital noch fitter machen und bringt deswegen zusammen mit weiteren Fraktionen zwei entsprechende Anträge ein.
Wenn Prozesse automatisiert ablaufen, standardisiert sind, Daten effizient verarbeitet werden, dann hilft Digitalisierung dabei, bares Geld einzusparen. Die Stadt hat viele solcher Lösungsansätze bereits auf den Weg gebracht. Was noch fehlt, ist allerdings ein systematisches Monitoring. Das bedeutet, dass bislang nicht strukturiert erfasst wird, an welchen Stellen durch Digitalisierung Geld und personelle Ressourcen eingespart werden. In Zeiten klammer finanzieller Ressourcen kann sich die Stadt einen solchen blinden Fleck aber nicht leisten. Das IT-Referat soll deswegen zusammen mit Stadtkämmerei und Personal- und Organisationsreferat ein Vorgehen erarbeiten, wie Einsparpotenziale regelmäßig und regelhaft dem Stadtrat vorgelegt werden können.
Ein zweiter Punkt: Auch im Jahr 2024 bleibt der Brief in der Stadtverwaltung ein gängiges Mittel zur Informationsübermittlung. Knapp die Hälfte aller Zusendungen, die Mitarbeitende der Landeshauptstadt erhalten, ist verwaltungsinterne Post. Per Mausklick wären die Dokumente in Sekunden übermittelt, stattdessen sind sie oft tagelang auf dem Briefweg unterwegs. Durch die E-Akte soll das der Vergangenheit angehören, doch noch wird diese nicht überall genutzt. Auch das muss sich ändern: Die Fraktion fordert, dass die E-Akte schnell Standard werden muss, Führungskräfte und Personalräte müssen dabei die Unterstützung erhalten, die es braucht, um diesen Schub an Digitalisierung schnell voranzubringen.
Judith Greif, Stadträtin: „Viele Digitalisierungsprozesse stehen derzeit wegen klammer Kassen auf dem Prüfstand. Das ist fatal, denn gut gemachte Digitalisierung macht Verwaltung effizienter und schont so den städtischen Haushalt. Wir wollen weg vom papiernen Rathaus und uns für die Zukunft aufstellen. Das gelingt, indem wir systematisch aufzeigen, wo ein Mehr an Digitalisierung Geld spart und wo wir durch Kommunikation per Mausklick Zeit gewinnen. So baut München seine Spitzenreiterrolle bei der Digitalisierung aus!“