Antrag
Modernes Amtsdeutsch
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt,
- dem Stadtrat über den „Internet-Dienst für eine moderne Amtssprache“ (Idema – www.moderne-amtssprache.de), an dem sich bisher die gesamte Bundesverwaltung und 19 Kommunalverwaltungen aus 7 Bundesländern beteiligt haben, zu berichten und
- einen Vorschlag zu unterbreiten, wie durch eine Beteiligung an diesem Projekt bzw. durch andere Maßnahmen auch in München eine weitere Modernisierung der Verwaltungssprache im Sinne von größerer Verständlichkeit und Bürgerfreundlichkeit erreicht werden kann.
Begründung:
Die Landeshauptstadt München versteht sich laut ihrem Leitbild als „Dienstleistungsunternehmen, das für seine Kunden da ist“. Dazu gehört in der Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bürgerin bzw. Bürger eine Sprache, die den Kriterien von Bürgerfreundlichkeit, Verständlichkeit und Modernität gerecht wird. Dies ist in der Realität nicht immer in gleicher Weise der Fall.
Der „Internet-Dienst für eine moderne Amtssprache“ (Idema) ist eine institutionalisierte Sprachberatung von WissenschaftlerInnen des Germanistischen Instituts im Fachbereich Angewandte Linguistik der Ruhr-Universität Bochum. Das Idema-Team überarbeitet seit über zwei Jahren zugesandte Verwaltungsschreiben und stellt Mustertexte in einer Datenbank zur Verfügung.
Die gesamte Bundesverwaltung (zentral koordiniert durch das Bundesministerium des Innern) und 19 Kommunalverwaltungen aus 7 Bundesländern (bisher jedoch keine Kommune aus Bayern) sind Teil dieses Netzwerkes. Dies Projekt erhielt 2008 die Auszeichnung „Ort im Land der Ideen“ der Bundesregierung und der Deutschen Wirtschaft.
Es wäre eingehend zu prüfen, ob eine Beteiligung der Landeshauptstadt München an diesem Netzwerk zielführend ist und ob alternativ oder additiv andere Maßnahmen einzuleiten wären, um die Verwaltungssprache in München noch bürgerfreundlicher, verständlicher und moderner zu machen – und so manchen Text zu „entstauben“.
Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Dr. Florian Roth, Stadtrat