Pressemitteilung | 24.06.2025

Mit mehr Bäumen und Parks: Münchens Strategie gegen die Klimakrise

Mehr Hitzetage, mehr Starkregenereignisse: Die Auswirkungen der globalen Klimakrise sind auch in München bereits spürbar. Deswegen ist es umso wichtiger, die Stadt so umzugestalten, dass sie in den kommenden Jahrzehnten lebenswert bleibt – auch für vulnerable Gruppen wie Kinder und Senior*innen. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste setzt sich für diese Zukunftspolitik kontinuierlich und entschieden ein. Die heute im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz verabschiedete Strategie „Klimaresilientes München 2025“ treibt dies nun nochmals voran.

Das ist unabdingbar. Das Jahr 2023 war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen an der Station München Stadt – sie lag fast 1,5 Grad über dem klimatologischen Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020. Auch Tage mit extremer Hitze über 30 Grad und tropische Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt und an erholsamen Schlaf nicht mehr zu denken ist, nehmen zu. Gerade in der stark versiegelten Innenstadt wird das durch den Hitzeinseleffekt nochmals verstärkt. Neben großer Trockenheit gibt es noch das andere Extrem: Starkregenereignisse, die Keller oder Unterführungen volllaufen lassen.

Für diese Herausforderung macht sich die Stadt mit ihrer Strategie nun fit. Flächen müssen entsiegelt und so Versickerungsflächen geschaffen werden. Dort, wo frische kühle Luft in die Innenstadtviertel strömen kann, muss dafür gesorgt werden, dass diese Schneisen frei bleiben – um einen Hitzekollaps zu verhindern. Viel Grün und insbesondere Bäume sind ebenfalls ein Schlüssel. Große, alte Bäume Spenden nicht nur Schatten, sondern verdunsten bis zu 500 Liter Wasser pro Tag – und sorgen für merkliche Abkühlung an heißen Tagen. Deswegen ist es wichtig, bereits vorhandenes Grün zu schützen – und auch neues zu schaffen. Ein Kernelement dabei ist der 3 – 30 – 300-Ansatz: Wenn eine Münchner*in aus dem Fenster schaut, soll sie mindestens drei Bäume sehen. 30 Prozent der Stadtfläche sollen zudem unter dem Schatten von Baumkronen sein, derzeit liegt dieser Wert bei 22 Prozent. Diese große Baumoffensive mit vielen Pflanzungen hat die Stadt im Übrigen bereits begonnen. Der letzte Wert der Regel, 300, bedeutet, dass alle Bürger*innen innerhalb von 300 Metern von ihrem Zuhause aus eine Grünfläche vorfinden sollen.

Gerade in München, einer der dicht besiedelsten und versiegelten Kommunen in Deutschland, sind diese grünen Oasen im Stadtgrau besonders wichtig. Natürlich kann überall kann ein großflächiger Park angelegt werden. Deswegen sind sogenannte Piko-Parks eine gute Ergänzung, also kleinere Grünflächen, nach Möglichkeit auch mit einem (Trink-)Brunnen. Diese können zum Beispiel auf Verkehrsflächen entstehen, die wenig befahren sind. Alternativ können Grünstreifen aufgewertet werden, die bisher weder einen Klima- noch Aufenthaltswert haben.

Mona Fuchs, umweltpolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Es ist wichtig, dass wir München entschlossen so umgestalten, dass die Stadt gegen Hitze und Starkregen bestehen kann. Denn die Auswirkungen der Klimakrise treffen uns schon jetzt und werden es zukünftig sogar noch mehr tun – obwohl wir auch als Kommune viele Anstrengungen beim Klimaschutz unternehmen. Mehr Grün ist dabei der Schlüssel. Unser 3 – 30 – 300-Ansatz bringt mehr Bäume und Schatten in die direkte Nachbarschaft der Menschen: vor ihre Fenster, als kleine Grünfläche und als größeren Park in ihr Viertel. So bleibt München in Zukunft – und auch für die vulnerableren Gruppen wie Kinder und Senior*innen lebenswert. Unsere Klimastrategie spart uns zudem bares Geld. Denn was wir nun in Maßnahmen investieren, ist um ein Vielfaches weniger als die Summen, die als Klimafolgekosten, etwa im Gesundheitsbereich, auf uns zukommen würden.“