Pressemitteilung | 02.03.2011

Mehr Ehrgeiz bei der energetischen Sanierung des städtischen Wohnungsbestandes

Mehr Ehrgeiz bei der energetischen Sanierung des städtischen Wohnungsbestandes

Stadträtin Sabine Krieger hat verstärkte Anstrengungen bei der energetischen Sanierung des städtischen Wohnungsbestandes gefordert. Ziel, so Krieger, müsse der Passivhausstandard sein – auch bei älteren Gebäuden. Um dies zu erreichen, sei es zunächst notwendig, die Energieverbräuche (Städtische Wohnungsbaugesellschaften und städtische Wohnungen) zu analysieren, um dann einen Sanierungsplan zu entwickeln.

In einer Anfrage bittet Sabine Krieger daher um Auskunft über dendurchschnittlichen Heizenergiebedarf pro Quadratmeter und Jahr im Wohnungsbestand der Stadt, über die Veränderungen in den letzten fünf Jahren und über die geplanten Sanierungen in den kommenden beiden Jahren. Sie will außerdem wissen, welche Möglichkeiten die Verwaltung sieht, auf eine vermehrte und zeitnahe energetische Sanierung hinzuwirken, insbesondere bei den gebundenen Wohnungen sowie allgemein den Wohnungen der unteren Preissegmente. Auch die Energieeffizienz der Münchner Mietwohnungsbestände, die nicht den Wohnungsbaugesellschaften gehören, soll auf den Prüfstand.

Sabine Krieger: „Um den Belangen des Klimaschutzes Rechnung zu tragen und zu einer deutlichen Reduktion von CO2-Emissionen zu gelangen, sollten ältere Wohngebäude möglichst hochenergetisch saniert werden. Gerade da München sich immer wieder seiner Klimaschutzpolitik rühmt, ist es notwendig, sich ehrgeizigere Ziele zu setzen. Frankfurt und Hamburg, die bei der Sanierung städtischer Wohnungen den Passivhausstandard oder zumindest die Verwendung von Passivhauskomponenten fordern, sollten für München als ehemaliger Bundeshauptstadt im Energiesparen (2005) Vorbild sein.
Hinzu kommt ein wichtiger sozialpolitischer Aspekt: In älteren Wohnungen wohnen dank der durchschnittlich niedrigeren Mieten vorwiegend Menschen mit geringerem Einkommen. Der vermeintliche Mietvorteil wird jedoch durch die steigenden Energiepreise mehr und mehr aufgefressen. Beispielsweise müssen nach den derzeitigen Prognosen zur Energiepreisentwicklung einerseits und zur Rentenentwicklung andererseits Seniorinnen und Senioren, die in älteren, nicht energetisch sanierten Häusern wohnen, im Jahr 2012 durchschnittlich rund zwei Monatsrenten für ihre Heizkosten aufbringen. Schon jetzt muss die Stadt 35 Mio € pro Jahr für SGB II- und SGB XII-Empfänger aufwenden. Die energische Sanierung älterer Gebäude mit schlechter Energiebilanz ist also nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch sozialen Belangen geschuldet.“