Neue Ideen statt Leerstand: Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste fordert, in derzeit leerstehenden Hotels günstigen Wohnraum zu schaffen. Vor allem junge und Menschen mit wenig Geld sollen davon profitieren. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion heute im Stadtrat gestellt.
In München gab es bislang sechs Hotels, in denen Geflüchtete untergebracht sind. Für die Kosten kam der Freistaat auf, dieser hat die Verträge nun allerdings nicht verlängert. Vier der Hotels werden deswegen bis Ende des Monats leergezogen, die Stadt München kann die Kosten für die Unterbringung nicht ersatzweise stemmen. Die Hotelbetriebe sind inzwischen auf langfristigere Mietverhältnisse eingestellt und es ist unwahrscheinlich, dass sie sofort auf eine touristische Unterbringung umstellen können.
Einen Leerstand von Flächen, in denen Menschen wohnen könnten, darf es in einer von Wohnungsnot geplagten Stadt wie München allerdings nicht geben. Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste möchte von der Stadtverwaltung deshalb eine Liste aller Hotels vorgelegt bekommen, die in München derzeit leer stehen. Sollten die Betreiber keine eigenen Pläne für eine künftige Nutzung haben, darf die Stadt dem nicht tatenlos zusehen. Für diese Fälle sollen das Amt für Wohnen und Migration, die Münchner Wohnen und das Planungsreferat Konzepte erarbeiten, wie die Gebäude nachgenutzt werden sollen.
An erster Stelle muss dabei natürlich Wohnen stehen – sei es lang- oder auch nur kurzfristig als Zwischennutzung. Denkbar wären Apartments für Studierende oder Azubis, denn gerade junge Menschen haben es schwer, erschwinglichen Wohnraum zu finden. Sicherlich müssten die Gebäude dafür ertüchtigt werden, beispielsweise müssten pro Stockwerk Gemeinschaftsküchen eingebaut werden. Doch dafür lassen sich gute Lösungen finden. Das Studierenden- und das Azubi Werk sind für diese Vorhaben sicherlich zuverlässige Partner*innen. Zusätzlich könnten auch weitere Bevölkerungsgruppen mit schmalem Geldbeutel zumindest übergangsweise eine Bleibe in umgenutzten Hotels finden.
Clara Nitsche, sozialpolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Der Freistaat schafft bei der Hotelunterbringung von Geflüchteten Fakten. Deswegen müssen wir nun gut mit der Situation umgehen und über alternative Nutzungen der freiwerdenden Zimmer nachdenken. Leerstand ist in München ein absolutes No-Go. Wohnen im Hotel ist nur eine Lösung auf Zeit. Das ist klar. Aber in München ist Wohnraum so knapp, dass wir jede Möglichkeit nutzen müssen, damit Menschen eine Bleibe finden. Gerade Studierende und Azubis haben auf dem Münchner Wohnungsmarkt schlechte Karten. Ihnen können wir hier ein gutes Angebot machen!“