Pressemitteilung | 30.05.2021

Jugendverbände brauchen Räume – Demokratische Selbstorganisation unterstützen

Ob konfessionelle Gruppen, Jugendfeuerwehren oder Pfadfinder*innen: In München gibt es aktuell rund 70 von jungen Menschen selbstorganisierte Verbände unter dem Dach des Kreisjugendrings. Infolge der Corona-Pandemie haben diese seit über einem Jahr keinen Zugang mehr zu geeigneten Räumlichkeiten. Ausschließlich über digitale Zusammenkünfte können die Jugendverbände ihre demokratische Selbstorganisation nur schwer aufrechterhalten. Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt im Münchner Stadtrat setzen sich deswegen dafür ein, den Jugendverbänden so schnell wie möglich Räume und Flächen zur Verfügung zu stellen, damit diese – unter Berücksichtigung von Hygiene- und Schutzauflagen – ihre wichtige Arbeit wieder in physischen Zusammentreffen fortsetzen können. Einen entsprechenden Antrag stellt die grün-rote Rathauskoalition am Montag. In Kooperation mit dem Kreisjugendring München-Stadt fordern wir die Verwaltung auf zu prüfen, inwiefern den Jugendverbänden ausreichend große Räume, etwa in Schulen oder in anderen städtischen Gebäuden und Einrichtungen, zur Verfügung gestellt werden können. Wann immer möglich, soll dafür das Raumüberlassungsverbot aufgehoben, die Richtlinien für die Raumvergabe entsprechend angepasst und die städtische Raumbörse, als zentrale Vermittlungsstelle, aktualisiert werden.

Stadträtin Clara Nitsche, Die Grünen – Rosa Liste: „Zum gelingenden Aufwachsen junger Menschen gehört ganz zentral die Verselbständigung. In Jugendverbänden übernehmen junge Menschen politisch, kulturell und ökonomisch Verantwortung, bilden sich fort, gestalten Freizeit sinnvoll, finden Kontakt zu Gleichgesinnten. Corona hat die wichtige Arbeit der Jugendverbände massiv erschwert. Deswegen haben wir gemeinsam mit dem KJR nach Lösungen gesucht, wie wir hier helfen können. Wir fordern, dass es unbürokratisch und rasch möglich sein muss, Jugendverbänden für ihre Selbstorganisation Zugriff auf städtische Räumlichkeiten zu gewähren, zum Beispiel in Schulen.“

Lena Odell, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion: „Raum und Räume sind in der Pandemie zu einem noch kostbareren Gut geworden. Für die Jugendverbände ist die Arbeit unter Pandemiebedingungen nicht nur durch die Raumproblematik besonders herausfordernd. Wir sind dankbar, dass sie sich der Herausforderung stellen und wollen sie hierbei bestmöglich unterstützen.“

Judith Greil, Vorsitzende Kreisjugendring München-Stadt: „Jugendverbandsarbeit in München ist bunt und vielfältig. Aber eines haben alle 70 Mitgliedsverbände des Kreisjugendring gemeinsam: das Prinzip der demokratischen Selbstorganisation. In den Jugendverbänden erleben Kinder und Jugendliche erste praktische Erfahrungen demokratischer Selbstwirksamkeit. Mit ihrer Arbeit leisten die Jugendverbände einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Demokratie. Dieses größtenteils ehrenamtliche Engagement braucht auch in der Corona-Pandemie geeignete Rahmenbedingungen und vor allem: Räume. Ich freue mich, dass aus unserem digitalen Austauschtreffen mit aktiven Jugendverbandler*innen und Kommunalpolitiker*innen dieser Stadtrats-Antrag entstanden ist. Die Jugendverbände verfügen bereits über erprobte Hygienekonzepte und viel Motivation – mit pragmatischen Lösungen zur Raumvergabe kann die Stadt München jetzt helfen, ihr Engagement zu ermöglichen.

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