Pressemitteilung | 01.03.2021

Inklusive Sprechzeiten bei der Stadtverwaltung anbieten

Menschen mit Autismus oder hochsensible Menschen nehmen ihre Umwelt auf allen Ebenen und mit allen Sinnen verstärkt wahr. Der Trubel, der etwa im Kreisverwaltungsreferat oder in den Sozialbürgerhäusern normalerweise herrscht, ist eine große Herausforderung, die sie nur schwer oder gar nicht meistern können. Auch Menschen mit Hörbehinderungen werden durch einen hohen Pegel von Hintergrundgeräuschen in ihrer Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt. Um diesen Menschen einen stressfreien Zugang zu den Dienstleistungen der Münchner Stadtverwaltung zu eröffnen, beantragen Die Grünen – Rosa Liste gemeinsam mit SPD/Volt die Entwicklung eines Konzepts für „Inklusive Sprechzeiten“.

Stadträtin Anja Berger wies darauf hin, dass zur Abwicklung unterschiedlichster Anliegen von Bürger*innen immer noch ein persönliches Erscheinen in der Behörde notwendig sei. Anja Berger: „Alle Menschen – auch wenn sie an Autismus leiden oder besonders geräuschempfindlich sind, haben ein Recht darauf, stressfrei mit ihrer Verwaltung kommunizieren zu können. Dazu sind Anpassungen an ihre Bedürfnisse notwendig – etwa die Einführung von ‚stillen Sprechzeiten‘ mit stark reduziertem Publikumsverkehr.“

Stadträtin Sofie Langmeier ergänzt: „Sollte die Reservierung von extra Sprechzeiten organisatorisch nicht möglich sein, müssen andere Maßnahmen wie Umbauten, alternative Wegeführungen dafür sorgen, dass auch Menschen mit besonderen Einschränkungen ihre Anliegen bei Verwaltung vorbringen können. Zu dem Angebot von ‚inklusiven Sprechzeiten‘ gehören auch Unterstützungsleistungen in Form von Assistenzen, Gebärden- oder Schriftdolmetscher*innen.“