Pressemitteilung | 13.07.2020

IAA: Grüne stellen sich hinter Bund Naturschutz

Die Ideen das Bund Naturschutz für ein „Living City Lab“ – das Erlebbarmachen nachhaltiger Mobilität und eine Neuaufteilung des Straßenraums während der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September 2021 – stoßen bei der Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste auf offene Ohren. Fraktionschefin Anna Hanusch schlug vor, das Konzept des BN in den von den Grünen – Rosa Liste beantragten Mobilitätskongress zu integrieren:
„Über Mobilität lässt sich trefflich diskutieren und streiten. Doch am eindrücklichsten ist das reale Erlebnis in den Straßen und auf den Plätzen. Wir hoffen, dass einige der Projekte des „Living City Lab“, die ja zum Teil schon in Planung sind, bis zum nächsten Herbst schon dauerhaft verwirklicht sind. Für andere kann es im Planungsprozess ein Testlauf sein. Wir wollen unsere Konzepte für eine Verkehrswende in München in München in Zusammenarbeit mit den Umwelt- und Verkehrsinitiativen einbringen und während der Messe  präsentieren und in Pilotprojekten anschaulich und erlebbar machen – auch als Kontrapunkt zu vielen Aspekten der IAA. Der Streit um die besten Konzepte ist im vollen Gange und wir scheuen ihn nicht!“

Hanusch kritisierte außerdem die Haltung der Deutschen Automobilindustrie, deren Verband als Ausrichter der IAA in blumigen Worten einen Neustart ankündige, dessen Mitglieder aber im tatsächlichen Handeln immer noch alten Mustern verhaftet seien: „Die Botschaft hör ich wohl – allein mir fehlt der Glaube. Die Produktion läuft weiter fast ausschließlich mit Autos die zu viel Energie und Platz verbrauchen und in Design und Technik weder ökologisch noch sozial die Zukunft der Mobilität verkörpern. Wenn hier nicht bald eine radikale Wende erfolgt, sind unsere Automobilhersteller dem Untergang geweiht. Wir Grünen wünschen uns nicht diesen Untergang, sondern die dringend notwendige Transformation. Dann – aber nur dann – können Automobile Teil einer zukunftsfähigen Mobilität werden. Die Verkehrswende in München wird sich jedenfalls auch durch eine anachronistische  PS-Protzerei während der IAA nicht aufhalten lassen.“

Hanusch forderte auch nochmals Transparenz und die Beteiligung der Bezirksausschüsse bei den Plänen zur Nutzung öffentlicher Räume durch die IAA:
„Für die Umsetzung der Open Spaces fordern wir von Beginn ein transparentes Verfahren mit frühzeitiger Einbindung der Bezirksausschüsse. Der Öffentliche Raum gehört allen Menschen dieser Stadt, und eine mehrere Tage dauernde Nutzung dieser zentralen Orte muss zwingend öffentlich diskutiert werden. Der Öffentliche Raum in München ist nicht zu verkaufen und diesem Eindruck muss schnellstmöglich mit einer Klarstellung durch die verantwortlichen Stellen der Stadtverwaltung entgegengetreten werden.“