Antrag | 06.03.2020

Hier wollen wir leben! Wohnen im Stadtviertel neu denken III – Wiener Modellprojekt „Seestadt Aspern“ als Vorbild für mehr Sozialraum in München

Antrag

I) Bei allen größeren Bauvorhaben stellt die Stadt sicher, dass – wie im Wiener Modellprojekt „Seestadt Aspern“ – durch verstärkte Nutzung der Erdgeschossbereiche ausreichend soziale, bürgerschaftliche, kleingewerbliche, kreativ- und kulturschaffende sowie gemeinwohlorientierte Einrichtungen geschaffen werden.

II) Dies wird bei jedem Bauvorhaben durch ein Übereinkommen zwischen Stadt und beteiligten Bauträgern sichergestellt. Über die Vergabe der Flächen entscheiden die neu einzurichtenden Projektgruppen „Quartiersmanagement“.

III) Im Rahmen der Umsetzung dieses Antrags wird dem Sozial- und dem Planungsausschuss in einer gemeinsamen Sitzung das Modellprojekt „Seestadt Aspern“ vorgestellt.

Begründung:

Eine gute Mischung aus Gewerbe, sozialer Infrastruktur und Nachbarschaftstreffs im Erdgeschossbereich ist Voraussetzung für ein attraktives, lebendiges Viertel mit Wiedererkennungswert. Es wäre ein Gewinn für die Lebensqualität in den Münchner Neubaugebieten, wenn die Bauträger sich verpflichten würden, in den Erdgeschossen ausreichend Raum für eine vielfältige Mischung aus sozialen, bürgerschaftlichen, kleingewerblichen und dienstleistenden Einrichtungen zu schaffen.

Ein Positivbeispiel hierfür ist das Wiener Neubaugebiet „Seestadt Aspern“. Statt anonymer Gebäudeblöcke entstehen hier Stadthäuser mit lebendigen Erdgeschosszonen. Geschäfte, Lokale, Wohnungen und Nachbarschaftstreffs sorgen für ein attraktives urbanes Leben im Stadtteil. Ermöglicht wird dies durch entsprechende Vereinbarungen der Stadt Wien mit den Bauträgern, welche die Flächen entweder an die Stadt bzw. eine ihrer Tochtergesellschaft vermieten oder im Rahmen der Bauvereinbarung bereits einen festen Anteil an Erdgeschossnutzungen dieser Art zugestehen.

Da viele Träger und Gewerbetreibende die hohen Mieten in München nicht mehr bezahlen können, wären solche Übereinkommen eine Möglichkeit, allen in Frage kommenden Akteur*innen die Anmietung im Erdgeschossbereich zu ermöglichen.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

Initiative:
Katrin Habenschaden
Jutta Koller
Oswald Utz
Anja Berger.
Mitglieder des Stadtrates