Antrag | 06.03.2020

Hier wollen wir leben! Wohnen im Stadtteil neu denken IV – Mehr sozialer Raum in Bestandsquartieren durch innovative Lösungen

Antrag

I) Die Verwaltung wird beauftragt, in Bestandsquartieren mehr Räume für Stadtteilarbeit, die Kreativ- und Kulturszene, Sozialeinrichtungen sowie bürgerliches Engagement zu finden und zu sichern. Hierfür werden Stadtteilbeauftragte aus den jeweils lokalen Initiativen benannt, die diesen Prozess gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung begleiten und auch nach Umsetzung der Projekte in regelmäßigen Austausch über deren Fortbestehen mit der Verwaltung treten sollen.

II) Die Stadt evaluiert – in Kooperation mit den Stadtteilbeauftragten und basierend auf dem zu erstellenden „Leitfaden Quartiersmanagement“ – bis 2025 die bereits bestehenden Strukturen in allen 25 Stadtbezirken und stellt dem Stadtrat entsprechende Handlungsempfehlungen vor.

III) Die Stadt entwickelt in Kooperation mit den Stadtteilbeauftragten sowie mit allen relevanten Trägern und Akteur*innen vor Ort einen Stadtteilmonitor, der die Stadt frühzeitig auf kurzfristige Bedarfe, negative Entwicklungen und soziale Verwerfungen aufmerksam machen soll.

IV) Die Stadt führt eine digitale Plattform für flexible, unbürokratische Parallelnutzungen auf städtischen Flächen ein, die im engen Austausch mit den jeweiligen Stadtteilbeauftragten betreut wird. Für diesen Prozess tritt sie in Kontakt mit dem Start-Up Shquared.1

Begründung:

In Münchens Bestandsquartieren fehlen bezahlbare Räume für die Stadtteilarbeit,die Kreativ- und Kulturszene, Sozialeinrichtungen und bürgerliches Engagement. Eine sozial stark vernetztes und lebenswertes Viertel kann jedoch nur entstehen, wenn der öffentliche Raum durch unterschiedlichste Gruppen genutzt und interpretiert werden kann. In Kooperation mit den zu ernennenden Stadtteilbeauftragten, die ihre Erfahrung betreffend die Entwicklungen vor Ort hier einbringen können, muss hier nochmals nach neuen Wegen und Konzepten gesucht werden. Vor allem bei der Suche nach Räumen müssen alle Potentiale genutzt werden. Vielfach gibt es Räume in Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Kirchen und Vereinen, die temporär genutzt werden könnten, wenn sie bekannt und Verantwortlichkeiten verbindlich geklärt wären. Auch leer stehende Ladenflächen kommen für eine Zwischen- und Parallelnutzung – und sei es nur für wenige Stunden – infrage. Die bestehenden Hindernisse lassen sich mit einer niederschwelligen digitalen Raumbörse für Zwischen- und Parallelnutzungen und festen Ansprechpartnern überwinden. Bereits bestehende Räume, die im Rahmen der sozialen Stadt genutzt werden, sollten zudem dauerhaft gesichert werden.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste

Initiative:
Katrin Habenschaden
Jutta Koller
Oswald Utz
Anja Berger

Mitglieder des Stadtrates