Pressemitteilung | 16.10.2015

Gewerbegebiet am Hüllgraben – war die Naturzerstörung sinnlos?

P R E S S E M I T T E I L U N G

War die teilweise Zerstörung der Naturoase am Hüllgraben voreilig und letztlich sinnlos? Darauf deutet alles hin, denn ein Jahr nachdem der Bau der verkehrlichen Infrastruktur des Gewerbegebietes begonnen hat, hat sich noch kein einziges Unternehmen angesiedelt.
Bis zum Baubeginn wurde der Hüllgraben von der Bevölkerung vor Ort sehr gerne als Spazier- und Erholungsfläche genutzt. Teilbereiche der Fläche sind in der Münchner Stadtbiotopkartierung sowie auch im Arten- und Biotopschutzprogramm der Stadt München gelistet. Doch einen Teil der Idylle glaubte die Stadtverwaltung als Gewerbegebiet entwickeln zu müssen, um einen Ausgleich für in der Achse Hauptbahnhof – Laim – Pasing weggefallene Gewerbeflächen zu schaffen. Bald stellte sich heraus, dass keines der Unternehmen, die ihren Standort im Münchner Westen aufgeben mussten, sich am Hüllgraben niederlassen wollte. Und anscheinend will auch kein anderes „klassisch produzierendes bzw. verarbeitendes Gewerbe“ (so wurde die Zielgruppe im Beschluss von 2012 beschrieben) sich am Hüllgraben niederlassen.
Gerüchteweise hört man, dass einzig das Unternehmen „Amazon“ sich gerne dort ansiedeln möchte – für Die Grünen –rosa liste Anlass zu einer Anfrage, in der sie sich nach dem Wahrheitsgehalt des Gerüchts und der Vereinbarkeit mit dem Bebauungsplan erkundigen.

Sabine Krieger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Die mit sehr hohem Kostenaufwand hergestellten Erschließungsstraßen sind fertig – doch das Gelände ist leer. Der prognostizierte Bedarf für Gewerbeflächen existierte wohl nur in der Phantasie der Stadtverwaltung. Es drängt sich daher der Eindruck auf, dass das Areal am Hüllgraben leichtfertig für Wirtschaftsinteressen geopfert wurde.“