Aufnahme einer U-Bahnstation in München, auf der keine Menschen zu sehen sind.

Pressemitteilung | 21.10.2025

Für mehr Sicherheit im ÖPNV: Hilfe schnell per App

Jede vierte junge Frau fühlt sich nachts nicht sicher, wenn sie in der U-Bahn unterwegs ist. Das darf nicht sein! Die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt fordert deswegen die Einführung der SafeNow-App in U-, S-Bahn und Bussen.

Die Ergebnisse einer vom Kreisjugendring in Auftrag gegebenen Studie sind alarmierend: 75 Prozent der befragten Frauen gaben an, in den Nachtstunden den ÖPNV zu meiden, weil sie sich unsicher fühlen. Befragt wurden Münchner*innen zwischen 14 und 27 Jahren. 28 Prozent wurden sogar bereits sexuell bedrängt. Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie sich bei ihren Wegen im öffentlichen Nahverkehr Strategien zurechtgelegt haben, um für bedrohliche Situationen gewappnet zu sein oder sie zu vermeiden: sei es das Handy am Ohr oder den Haustürschlüssel in der Hand.

Es ist wichtig, die Sicherheit im öffentlichen Raum für Frauen* zu erhöhen. Dafür ist natürlich eine Gesamtstrategie notwendig, die auch die Sicherheitsbehörden miteinschließt. Ein Baustein lässt sich schnell und unkompliziert umsetzen: die App SafeNow. Mit dieser kann man bei Situationen, in denen man sich bedroht fühlt, unauffällig per Knopfdruck eingespeicherte Personen benachrichtigen.  Darüber hinaus können SafeNow-Zonen eingerichtet werden, in denen das Sicherheitspersonal oder Awareness-Personen benachrichtigt werden und den genauen Standort erhalten, um schnell helfen zu können. In Clubs wie der 089-Bar oder im Schottenhamel-, oder dem Hofbräu-Festzelt wurde das bereits erfolgreich erprobt.

Auch im ÖPNV gibt es Erfahrungen: In Berlin hat die Bahn in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei SafeNow-Zonen getestet, an Bahnhöfen konnte per Knopfdruck das Sicherheitspersonal benachrichtigt werden. Das Pilotprojekt wurde wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse sind positiv: Betroffenen in Bedrohungssituationen konnte dank rascher Ortung schneller geholfen werden. Zudem sank die Hemmschwelle, Hilfe anzufordern. Das subjektive Sicherheitsgefühl von 94 Prozent der befragten App-Nutzenden ist gestiegen – und auch das Sicherheitspersonal nahm die Einführung positiv auf. Die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt ist sich sicher, dass diese Ergebnisse auf München übertragen werden können.

Bei Bussen gibt es zudem bereits die Möglichkeit, nach 21 Uhr zwischen zwei Haltestellen auszusteigen und den Heimweg so zu verkürzen. Allerdings ist dieses „Wunschhalt“-Angebot vielen Fahrgästen nicht bekannt. Auch das muss sich ändern: Die MVG sollte deshalb spätabends in der Fahrgastinformation, und mit Durchsagen auf die Möglichkeit hinweisen, bei der Busfahrer*in einen Zwischenhalt anzufordern.

Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende Die Grünen/Rosa Liste/Volt: „Wir können nicht hinnehmen, dass Mädchen* und junge Frauen* nachts in U-Bahn und Bussen nicht sicher sind. Eine erste kleine, von vielen weiteren Maßnahmen, ist es, dass sie in unangenehmen Situationen schnell und unkompliziert Hilfe holen können. Die Bahnwachen oder  Leitstellen müssen per Knopfdruck aktiviert werden können. Es braucht einen Rettungsanker in der Jackentasche! Die technische Lösung dafür gibt es, nutzen wir sie!“

Tilman Rumland, Gründer von SafeNow: „Wir beobachten, dass SafeNow das Sicherheitsgefühl dort deutlich stärkt, wo Menschen befähigt werden, schnell und unauffällig Hilfe für sich oder andere zu holen. In einer wissenschaftlichen Studie gaben 94 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer an, sich mit der SafeNow App sicherer oder sogar deutlich sicherer zu fühlen – ein Effekt, der sich auch im zweijährigen Pilotprojekt in Hamburg bestätigt hat.“