Antrag | 18.11.2016

Fortschreibung Grundsatzbeschluss Radverkehr 2017 VI – Mehr Experimente wagen – mit Provisorien arbeiten

Antrag

1. Die Stadtverwaltung setzt zukünftig Verkehrsversuche als Planungsinstrument ein.

2. Die Stadtverwaltung lässt sich hierfür vom Vorgehen Kopenhagens inspirieren und holt entsprechende Erfahrungswerte (z.B. im Rahmen eines Workshops) ein.

 

Begründung:
Verkehrsversuche sind eine Möglichkeit, den Radverkehr schnell und „unbürokratisch“ zu fördern. Die LH München hat hierzu bereits am Rotkreuzplatz erste positive Erfahrungen sammeln können und sollte dies daher deutlich häufiger tun. Am Rotkreuzplatz hat man versuchsweise eine Autospur in Radspuren für beide Fahrtrichtungen umgewandelt. Die Radfahrerinnen und Radfahrer fühlen sich nun auf der Fahrbahn wohler, kommen an den stehende Autos vorbei, radeln seltener über den Platzbereich und der Kfz –Verkehr fließt nahezu genauso gut wie vorher.
Die international anerkannte Fahrradstadt Kopenhagen probiert neue Radverkehrsführungen häufig erst provisorisch für einige Wochen oder Monate aus, bevor teuer umgebaut wird. Somit wird erst anhand eines schnell und günstig einzurichtenden Provisoriums beobachtet und evaluiert, ob sich ein geplanter Umbau tatsächlich lohnt und so funktioniert und angenommen wird, wie geplant, oder ob entsprechende Modifikationen notwendig sind.
‚Bei Verkehrsversuchen können die Verkehrsteilnehmer*innen durch ihr Verhalten selber entscheiden, was funktioniert und was nicht („Abstimmung mit den Füßen“). Auch Planer und verkehrspolitische Entscheidungsträger wissen nicht immer, was in der Praxis tatsächlich funktioniert, weil Verkehrsabläufe ein komplexes Gebilde mit vielen unterschiedlichen Einflussfaktoren sind. Beim Ausprobieren innovativer Lösungen kann auch mutiger vorgegangen werden, weil es im Falle eines „Misserfolgs“ einer Maßnahme keine großen finanziellen Verluste gibt und die ursprünglichen Planungen entsprechend angepasst oder sogar wieder verworfen werden können.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:
Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Anna Hanusch, Sabine Nallinger

Mitglieder des Stadtrates