Pressemitteilung | 09.09.2019

Flächenverschwendung durch Lehrerparkplätze muss ein Ende haben

PRESSEMITTEILUNG

Große Flächen in der Stadt sind immer noch für ebenerdige Parkplätze reserviert – angesichts der Flächenknappheit in München ein akuter Missstand. Für Kundenparkplätze des Einzelhandels und Betriebsparkplätze existieren bereits Ideen und Pläne zur effizienteren Nutzung. Mit der Überbauung des Parkplatzes am Dantebad gibt es auch schon ein Beispiel, wie Parkflächen besser genutzt werden können.

Bisher nicht im Blickpunkt standen die Lehrerparkplätze, die an den Schulen erhebliche Flächenpotentiale binden. Jede Schule muss laut städtischer Stellplatzverordnung für jede Klasse einen Stellplatz ausweisen – obwohl fast alle Schulen gut an das Netz des Öffentlichen Nahverkehrs angeschlossen sind. Die Grünen – rosa liste fordern daher jetzt in einem fünfteiligen Antragspaket einen radikalen Kurswechsel im Umgang mit diesen Flächen.

Stadträtin Sabine Krieger beantragt zunächst die städtische Stellplatzverordnung so zu ändern, dass die Lehrerparkplätze weniger Flächen binden. Bei allen zukünftigen Schulbauten soll der bisherige Stellplatzschlüssel für die Errichtung von Lehrerparkplätzen angepasst und – je nach Lage der Schule und Anschluss an das ÖV-System – reduziert werden.

Sabine Krieger: „An großen Schulen entstehen durch die bisherige Praxis riesige Parkplatzlandschaften, die den größten Teil des Tages ungenutzt leerstehen. Diese Parkplätze versiegeln Boden und kosten zudem viel Geld in der Erstellung sowie im Unterhalt. Wenn Stellplätze als Tiefgarage angelegt werden, wird zwar weniger Platz beansprucht, dafür steigen jedoch die Baukosten um ein Vielfaches. Zusätzlich müssen häufig Bäume für die Tiefgaragen gefällt werden. Dabei wäre es für die Lehrkräfte oft kein Problem auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad auszuweichen, da die allermeisten Schulen in München gut an den ÖPNV angebunden sind. Zudem sind Lehrerinnen und Lehrer, die jeden Tag mit dem Auto zur Schule fahren, in Zeiten einer erhöhten Sensibilität für den Klimawandel schlechte Vorbilder.“

Weitere Anträge befassen sich mit der effizienteren Nutzung der Lehrerparkplätze. Die Grünen-rosa liste beantragen, die Parkplätze als Standort für die Aufstellung von Pavillonanlagen zu nutzen oder mit Kindertageseinrichtungen zu überbauen (s. Visualisierung). Sabine Krieger: „Die meisten Schulen befinden sich in einer ruhigen Lage, sind öffentlich gut erschlossen und eignen sich daher prinzipiell auch als Standorte für Kindertagesstätten. Da die Stadt München den immens hohen Bedarf an KiTa-Plätzen nach wie vor nicht ausreichend decken kann und gleichzeitig immer weniger Flächen als Standorte zur Verfügung stehen, ist es erforderlich neue Potentiale zu erschließen. Das Überbauen von Parkplätzen ist in München mittlerweile schon erprobt und kann schnell umgesetzt werden. Lehrerparkplätze bieten sich optimal an, da auf diese Weise Synergieeffekte genutzt werden können z.B. bei der Mensa oder der Nutzung von Sportanlagen.

Die Verschwendung wertvoller Flächen nur zum Zweck der Realisierung einer antiquierten Vorstellung von Mobilität muss ein Ende haben!“

Weitere Anträge befassen sich mit der Nutzung von Lehrerparkplätzen als Fahrradabstellanlage oder als temporäre Sport- und Freizeitanlagen – z.B. für Basketballkörbe, Tischtennisplatten oder Skaterbahnen. – während der Ferien.

Visualisierung Parkplatz des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums.: Andreas Gregor/Die Grünen – rosa liste