Antrag | 31.10.2014

Elektromobilität I: Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität aufstellen

1. Das RGU wird beauftragt, ein integriertes Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität aufzulegen, das einen wesentlichen Beitrag zu den vom Stadtrat beschlossenen Zielen des Klimaschutzes, zur Einhaltung der EU-weiten Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid und zum Lärmschutz leisten kann.

2. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Pedelecs und Car-Sharing sowie von Taxen und ambulanten Pflege- und Lieferdiensten, die täglich viele Kilometer im Stadtgebiet zurücklegen.

Begründung:

Elektromobilität zu fördern bedeutet den Einstieg in die postfossile Mobilität zu beschleunigen und die Umweltauswirkungen des motorisierten Verkehrs zu verringern.

Derzeit läuft das vom Bund geförderte Programm „Schaufenster Elektromobilität“ unter Federführung des RGU. Diese Erfahrungen gilt es zu nutzen.

Die Ergebnisse der Mobilitätsstudie „Kraftfahrzeugverkehr in Deutschland 2010 (KiD 2010)“ zeigen, dass ca. 38 % der gesamten Verkehrsleistung im Münchner Kfz-Verkehr von Fahrzeugen im Wirtschaftsverkehr erbracht werden. Dieser Anteil ist gegenüber 2002 gestiegen. Während die Fahrleistung von PKWs gewerblicher Halter gesunken ist, nimmt insbesondere die Fahrleistung von Kleintransportern deutlich zu. Gerade diese Kleintransporter verursachen hohe Feinstaub-, Stickoxid und Lärmemissionen. E-Fahrzeuge haben dagegen – abgesehen von Abriebemissionen durch Reifen und Bremsen – im Betrieb keine weiteren Schadstoff-Emissionen.

Es liegt daher nahe, den Schwerpunkt des Handlungsprogramms in diesen Bereich zu legen. Im Wirtschaftsverkehr werden im Durchschnitt je Kfz mehr Fahrten und mehr Kilometer als bei privaten Kfz zurückgelegt. Der Einsatz von E-Fahrzeugen hat im Wirtschaftsverkehr daher eine deutlich höhere Effizienz.

E-Fahrzeuge, die vor allem im innerstädtischen Verkehr eingesetzt werden, sollen bevorzugt umgestellt und gefördert werden. Der Städtische Fuhrpark sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Die Förderung von E-Taxis und ambulanten Pflegediensten drängt sich geradezu auf. Die Nutzung von Pedelecs und das Carsharing nimmt stark zu. Fahrrad-Elektromobilität ist technisch wesentlich weiter fortgeschritten als die Auto-Elektromobilität. Es wäre sinnvoll, diese Entwicklung u.a. im Rahmen des Aufbaus des MVG-Leihradsystems und bei Mobilitätsstationen mit zu berücksichtigen.

Beim Lärmschutz ist – vergleichend mit anderen Maßnahmen wie Flüsterasphalt und Geschwindigkeitsreduzierung – darzustellen, welchen Beitrag E-Fahrzeuge an Hauptverkehrsstraßen zum Schutz der Anwohner leisten können.

Fraktion Die Grünen – rosa liste

Initiative:

Paul Bickelbacher

Sabine Nallinger

Herbert Danner

Anna Hanusch

Oswald Utz

Mitglieder des Stadtrates