Pressemitteilung | 09.12.2020

Eine städtische Wohnungsbaugesellschaft für München

Die Rathauskoalition aus Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt bündelt die Kräfte für mehr bezahlbaren Wohnraum in städtischer Hand. Dazu sollen die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und Gewofag einschließlich ihrer Tochtergesellschaften MGS und Heimag eine Zusammenlegung in die Wege leiten. Das Ziel ist: Jedes Jahr sollen mindestens 2000 neue Wohneinheiten in München geschaffen werden. Der Prozess wird im ersten Quartal 2021 beginnen und soll 2024 abgeschlossen sein. Grün-Rot schließt betriebsbedingte Kündigungen bei der Verschmelzung aus.

München braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Und gleichzeitig stehen die beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften vor großen Herausforderungen. Sie sollen 2000 Wohneinheiten pro Jahr schaffen statt wie bisher 1250 und den Ausbau von Projekten des Mitarbeiter*innen-, Senior*innen- und Azubiwohnens beschleunigen. Zudem werden die Grundsätze der sozialgerechten Bodennutzung erneuert, die Bauherren künftig mehr zur sozialen Infrastruktur beitragen. Die energetische Modernisierung des Bestands steht ebenfalls an. Die Rathauskoalition hat daher vor, die vorhandenen Kräfte zu bündeln und in eine einzige schlagkräftige Einheit zu überführen, in der die Qualitäten aus zwei leistungsstarken Gesellschaften in einem noch stärkeren Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel ist es, etwaige Doppelstrukturen und Konkurrenzen abzubauen und Synergien zum Beispiel in den Bereichen Grundstücksvergabe, Projektentwicklung, Verwaltung, IT, Ausschreibungen, Einkauf und Vergabe, Recht, Kommunikation und Personalgewinnung herzustellen. Dadurch werden die Neubauaktivitäten beschleunigt, der Bestand optimiert und der Mieter*innen-Service verbessert. Wohnungssuchende haben dann künftig eine zentrale Anlaufstelle.

Insgesamt gibt es in München etwa 808.000 Wohnungen und Häuser, von denen etwa 2/3 in Privateigentum sind. Etwa 20 Prozent gehören Eigentümergemeinschaften und fünf Prozent Wohnungsunternehmen. Die GWG verfügt über zirka 30.000 Wohnungen und rund 700 Gewerbeeinheiten und betreut etwa 70.000 Mieter*innen. Der Gewofag gehören etwa 37.000 Wohnungen mit zirka 80.000 Mieter*innen. In München sollen jedes Jahr 8.500 neue Wohneinheiten entstehen. Grün-Rot hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass davon 4.000 geförderte und preisgedämpfte Wohnungen sein sollen.

Fraktionsvorsitzende Anna Hanusch: „Der Bau von bezahlbaren Mietwohnungen ist eine der dringendsten Aufgaben für München. Die Stadt hat sich mit der Erhöhung der Wohnungsbauzahlen, auch durch ihre eigenen Gesellschaften, ehrgeizige Ziele gesetzt. Zur Erreichung der Klimaneutralität sind hohe Standards bei Neubauten umzusetzen und die Sanierungsquote im städtischen Wohnungsbestand zu erhöhen. Im Wohnungsbau der Zukunft müssen auch innovative Lösungen für weitere Zukunftsthemen wie Mobilität, Kreislaufwirtschaft, Demografie oder Digitalisierung gefunden werden. Das ist eine Mammutaufgabe, für die wir alle vorhandenen Kompetenzen und die langjährige Expertise in den städtischen Wohnungsbaugesellschaften bündeln müssen. Wichtig ist uns, alle Mitarbeitenden in diesem Prozess mitzunehmen, damit auch deren Erfahrungen und Vorschläge in die Ausgestaltung der neuen Münchner Wohnungsbaugesellschaft einfließen.“

Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD): „Wir legen zusammen, was längst zusammengehört. Wir stellen den kommunalen Wohnungsbau auf neue Füße – modern, sozial, ökologisch und effektiv.  Von der Zusammenlegung profitieren alle: Mieterinnen und Mieter, die Beschäftigten und die Stadtgesellschaft. Der Vereinigungsprozess wird strukturiert in Stufen erfolgen und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.  Wir binden die Beschäftigten und ihre Kompetenz eng mit ein. Gestern habe ich vorab die Betriebsratsmitglieder und Geschäftsführungen informiert.“

Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Stadtratsfraktion, sagt: „Damit die Münchnerinnen und Münchner auch in Zukunft ein bezahlbares Zuhause in einer schönen Heimatstadt haben, brauchen wir mehr Wohnungen – für ein soziales, sicheres und ökologisches München. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir mutig in die Zukunft gehen. Eine Zusammenlegung der städtischen Wohnungsbaugesellschaften bringt nicht nur Synergieeffekte. Wir erhoffen uns davon kluge und effektive Antworten auf die drängendste Herausforderung Münchens.“