Pressemitteilung | 22.09.2015

Dritter Arbeitsmarkt kommt endlich – aber leider mit Geburtsfehlern

P R E S S E M I T T E I L U N G

Der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft hat heute die Einführung eines Dritten Arbeitsmarktes beschlossen – aus Sicht der Fraktion Die Grünen – rosa liste eine sehr sinnvolle Maßnahme, die sie in den vergangenen Jahren in mehreren Anträgen immer wieder gefordert hatte.

In der Ausschusssitzung kam es dennoch zu einer heftigen Kontroverse, da die – aus Sicht der Grünen – rosa liste völlig berechtigten – Empfehlungen und Änderungswünsche der Wohlfahrtsverbände von der Großen Koalition in den Wind geschlagen wurden. Nach Auffassung der Grünen zielt das Programm außerdem zu sehr auf die Integration in den ersten Arbeitsmarkt ab.

Grünen-Stadträtin Lydia Dietrich: „Die Wohlfahrtsverbände, die diese Projekt tragen sollen, kritisieren sehr zu recht, dass sie nicht in die Entwicklung der Kriterien der Projekte einbezogen werden. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft verkennt, wie wertvoll die Mitarbeit dieser Fachleute für einen funktionierenden Dritten Arbeitsmarkt wäre. Ohne sie wird es sehr schwer, die Maßnahmen so individuell zu gestalten, wie das für eine erfolgreiche Projektarbeit notwendig ist.

Ziel eines Dritten Arbeitsmarktes muss es außerdem sein, Langzeitarbeitslosen, die längerfristig oder dauerhaft keine Perspektive auf dem 1. Arbeitsmarkt haben, eine dauerhafte Beschäftigung zu anbieten zu können. Es ist daher ein Fehler, der Integration in den 1. Arbeitsmarkt eine derartige Priorität einzuräumen.“