Pressemitteilung | 17.04.2018

Dringlichkeitsantrag: Bericht über Notfallmedizin für Kinder in München

P R E S S E M I T T E I L U N G

Alarmiert von Berichten über mangelnde Kapazitäten und wegen Personalmangel leer stehende Stationen wollen die Grünen – rosa liste die Defizite bei der Notfallversorgung für Kinder in München auf die Tagesordnung des Stadtrats setzen. In einem Dringlichkeitsantrag fordert Stadträtin Lydia Dietrich einen Bericht von Umwelt- und Gesundheitsreferentin Stefanie Jakobs zur aktuellen Situation, in der regelmäßig Kinder von Kliniken abgewiesen und in andere Städte verlegt werden, um ihnen bei Unfällen oder akuten Erkrankungen die notwendige Versorgung zukommen zu lassen.
Dietrich forderte außerdem, alle Möglichkeiten der Stadt auszuschöpfen, um der Beseitigung des Pflegenotstands auf Bundes- und Landesebene endlich Priorität einzuräumen.
Lydia Dietrich: „Wie kann es sein, dass eine so wohlhabende Stadt wie München Kindern im Notfall keine angemessene Versorgung bieten kann? Dass Kinder mit schweren Erkrankungen bzw. Verletzungen von Kliniken in München abgewiesen und in weit entfernte Kliniken transportiert werden müssen, weil die hier vorhandenen Bettenkapazitäten wegen Personalmangel nicht genutzt werden können?
Bedauerlicherweise hat der Stadtrat selbst kaum geeignete Instrumente, um Abhilfe zu schaffen. Die grundsätzliche Unterbewertung der pflegenden Berufe und der Kindermedizin in unserem Gesundheitssystem muss auf Bundes- und Landesebene beseitigt werden. Die Münchner Kommunalpolitik kann da mit einem ambitionierten Wohnungsbauprogramm und intelligenten Strategien zur Personalgewinnung höchstens flankierende Maßnahmen ergreifen.
Die gegenwärtige Situation ist einer Stadt wie München unwürdig. Wir werden nicht ruhen und nicht lockerlassen, bis hier eine Besserung eingetreten ist. Der Stadtrat muss alle Mittel ausschöpfen, um die prekäre Situation in der Notfallversorgung für Kinder zu verbessern. Die von uns geforderte Bestandsaufnahme ist hier ein Anfang. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, muss auch das städtische Klinikum prüfen, ob zusätzliche Kapazitäten zur Notfallversorgung für Kinder geschaffen werden können.“